Parsonsbolzen

[43] Parsonsbolzen heißen Schraubenbolzen, deren Schaft auf den Querschnitt des Schraubenkerns verschwächt ist.

Indem hierbei der Schaft gleiche Spannung mit dem Kern erhält, entlastet er bei plötzlich auftretenden Zugkräften durch seine Elastizität den Kern und bietet daher größere Sicherheit gegen Bruch als ein Bolzen mit vollem Schaftquerschnitt. Die Querschnittsverminderung bildet man so, daß der Schaft im Loch noch gut anliegt, und zwar durch vier Längsrillen (Fig. 1), oder für Schrauben in Stangenköpfen und Kreuzköpfen durch Ausbohren des Schaftes vom Kopf aus, meist aber durch Abdrehen des Schaftes bis auf kurze Stellen am Kopf und an[43] der Lagerfuge (Fig. 2). Wenn man das Gewinde über die ganze Länge bis zum Kopf hin schneidet, schwächt man zwar den ganzen Bolzen, ohne indes den Vorteil elastischer Streckbarkeit zu erreichen. – Fundamentanker, Dachzugstangen und andre lange Schrauben erhalten, zum Zweck der Materialersparnis, das Gewinde auf den durch Stauchung verdickten Enden und ähneln deswegen den Parsonsbolzen in ihrer Beanspruchungsweise.

Lindner.

Fig. 1., Fig. 2.
Fig. 1., Fig. 2.
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 7 Stuttgart, Leipzig 1909., S. 43-44.
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