Rechenbrett

[369] Rechenbrett, Hilfsmittel zur Erleichterung des Addierens und Subtrahierens, bestehend aus Reihen von je 10 Kugeln, Knöpfen oder dergl. auf Drähten, Schnüren oder in Rinnen zur Darstellung der Einer, Zehner, Hunderter u.s.w. Bei manchen Formen des Rechenbretts sind statt 10 Kugeln deren 5, 6 oder 7 in jeder Reihe vorhanden, von zweierlei Farbe oder Größe, wobei 4 oder 5 von ihnen je eine Einheit, die übrigen je fünf Einheiten der betreffenden Ordnung bedeuten.

Im Altertum und vor Einführung der arabischen Ziffern auch in Westeuropa (als »Abakus«) allgemein benutzt, ist es jetzt in Rußland als »Stschoty«, in China als »Swán-pân«, in Japan als »Soroban« noch in fortwährendem Gebrauch. Das Rechenbrett auch bei uns wieder in das praktische Rechnen einzuführen, hat A.R. v. Loehr vorgeschlagen [1]. Sonstige Angaben und Literatur in [2], erweitert in [3] der französischen Ausgabe von [2].


Literatur: [1] Oesterr. Eisenbahnztg. 1897, S. 9. – [2] Encyklopädie der mathem. Wissenschaften mit Einschluß ihrer Anwendungen, Bd. 1, 2. Teil, Leipzig 1900/04, S. 953. – [3] Encyclopédie des sciences mathématiques, Bd. 1, 4. Lief., S. 227.

Mehmke.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 7 Stuttgart, Leipzig 1909., S. 369.
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