Rosolsäure

[510] Rosolsäure C20H16O3 entsteht durch Einwirkung salpetriger Säure auf Rosanilin (Diazotierung) und Kochen des so gebildeten Reaktionsgemenges mit Wasser; ferner wird sie durch Erhitzen von kresolhaltigem Phenol mit Oxalsäure und Schwefelsäure gebildet.

Aus verdünntem Alkohol kristallisiert sie in metallisch glänzenden grünlichen Blättchen. Korallin (künstliche Rosolsäure) ist ein Gemenge verschiedener Rosolsäuren; es enthält unter anderm neben Rosolsäure Pseudorosolsäure und Pararosolsäure. Letztere (Aurin) ist der Rosolsäure sehr ähnlich, sie hat die Formel C19H14O3 und wird durch Diazotierung von Pararosanilin dargestellt. Aus der Pararosolsäure wird durch Erhitzen mit Ammoniak Pararosanilin wieder regeneriert. Als Zwischenprodukt entsteht das rote Korallin (Paeonin). – Die Rosolsäure und die Pararosolsäure bilden die färbenden Bestandteile der als Korallin, Jerichorot, Phenylrot und Aurin bezeichneten Farbstoffe. Die Rosolsäure dient zu Färbereizwecken und in der Maßanalyse als alkoholische Lösung von 1 : 100 als Indikator.

Bujard.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 7 Stuttgart, Leipzig 1909., S. 510.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika