Schüttungsverhältnis

[823] Schüttungsverhältnis. Geschüttetes Volumen: ursprüngliches Volumen bei Bodenarten.

Die Gesteine erfüllen in der Natur den Raum vollständig, von etwaiger Porosität ist hierbei abgesehen. Auch die Sandkörner sind sehr eng aneinander gelagert. Wird das Gestein aus dem Zusammenhange gelöst, so bricht es in mehr oder weniger unregelmäßigen Stücken, und das Volumen der aufgeschütteten Masse ist erheblich größer als der ursprünglich eingenommene Raum. Während bei Erdarbeiten diejenige bleibende Volumenvermehrung in Rechnung zu ziehen ist, die nach Vollendung der Anschüttung, d.h. nachdem sich der Boden wieder gesetzt hat, oder künstlich festgelegt wurde, verbleibt (vgl. Bodenlösung, Bd. 2, S. 107), kommt für den Bergbau die Volumenvermehrung bei loser Aufschüttung in Frage; sie ist für die Füllung der Fördergefäße und für die Abbaumethoden mit Bergeversatz äußerst wichtig (vgl. Abbau). Das Schüttungsverhältnis bei loser Aufschüttung ist für Sand 1,25, für weiche Gesteine 1,5, für feste Gesteine 2,0–2,5. Es nimmt also 1 cbm anstehendes festes Gestein, das in großen und unregelmäßigen Stücken bricht, geschüttet etwa 2,5 cbm ein.

Treptow.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 7 Stuttgart, Leipzig 1909., S. 823.
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