Schneiden [2]

[687] Schneiden, autogenes. Zur Klarstellung einer Reihe von Fragen beim autogenen Schneiden hat R. Plieninger [1] eingehende Versuche angestellt.

Nach diesen Versuchen läßt sich die Schnittgeschwindigkeit nach dem Aussehen der Schnittfläche beurteilen. – Der Mehrverbrauch an Gas und Zeit steigt beim gleichen Arbeitsdruck mit abnehmendem Sauerstoffgehalt des käuflichen Sauerstoffs bedeutend; bei Verwendung von minderwertigem Sauerstoff läßt er sich durch Anwendung höheren Drucks bedeutend reduzieren. Der effektive Sauerstoffverbrauch ist bedeutend größer als der theoretische. Bei Vorheizung des Sauerstoffs und richtiger Wahl des Drucks und bei Vorwärmung des Arbeitsguts können bedeutende Ersparnisse an Zeit und Gas erzielt werden. Eine Veränderung des Materials in der Nähe der Schnittstelle läßt sich auf Grund metallographischer Untersuchung bei hochprozentigem Sauerstoff nur auf etwa 0,8 mm Tiefe wahrnehmen, bei minderwertigem Sauerstoff erstreckt sie sich wesentlich tiefer. – Neuere Literatur über das autogene Schneidverfahren s. [2] bis [4].


Literatur: [1] Plieninger, R., Untersuchungen über das Verfahren, Eisen mittels des Sauerstoffstrahls zu durchtrennen (autogenes Schneidverfahren), Zürich 1912. – [2] Horn, A., Die autogene Schweiß- und Schneidetechnik, 1911. – [3] Kautny, Th., Handbuch der autogenen Metallbearbeitung, 2. Aufl. 1912. – [4] Niese, H., Das autogene Schweiß- und Schneidverfahren.

A. Widmaier.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 9 Stuttgart, Leipzig 1914., S. 687.
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