Schwimmverfahren [1]

[23] Schwimmverfahren, neueres Verfahren der chemischen Aufbereitung(s.d.).

Nach Potter und Delprat werden feinzerkleinerte Mineralien mit verdünnten Säuren behandelt. Während sich an einigen (Karbonate, gewisse Sulfide) Gasbläschen bilden, ist das bei andern, z.B. bei den Silikaten, nicht der Fall. Wendet man statt Wasser zur Verdünnung der Säuren Lösungen von Salzen an, so erhöht sich das spezifische Gewicht der Lösung, außerdem wird die Bildung der Gasblasen verlangsamt, sie haften fester an den Mineralteilchen und deren Aufzeigen in der Flüssigkeit wird befördert, sie können von der Oberfläche abgeschöpft werden. Auf diese Weise wurde in Brokenhill (Australien) feinverteilte Zinkblende von Bleiglanz und auch von Granat, Rhodonit und Quarz getrennt. In Sulitjelma (Norwegen) wird Schwefelkies von Kupferkies abgeschieden. Im einzelnen ist das Verfahren noch nicht studiert worden, so daß sich allgemeine Regeln nicht aufstellen lassen. Nach D.R.P. Nr. 155563 benutzte Delprat eine auf 100° C. erwärmte Lösung von Natriumbisulfat oder Natriumsulfat, der einige Prozente Schwefelsäure zugesetzt wurden. Später wurde nach D.R.P. Nr. 156450 ein kaltes Bad von einigen Prozenten Salpetersäure in der Lösung eines salpetersauern Salzes verwendet.

Treptow.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 8 Stuttgart, Leipzig 1910., S. 23.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika