Schwefelkies

[844] Schwefelkies, Eisenkies, Pyrit, Inkastein, Schwefeleisen FeS2 (46,7% Fe, 53,3% S mit geringen Mengen andrer Metalle, auch Silber und Gold).[844]

Kristallisiert regulär, besonders in Würfeln; auch derb. Gold- bis messinggelb, braun angelaufen, Strich dunkelbraun; stark metallglänzend, undurchsichtig; etwas magnetisch. Schlechter Elektrizitätsleiter, durch Reiben elektrisch werdend. Spröde; Härte 6–61/2, spez. Gew. 4,9–5,2. Beim starken Erhitzen entweicht Schwefel als schweflige Säure und es bleibt rotes Eisenoxyd zurück. Löslich in heißer Salpetersäure mit Abscheidung von Schwefel, nicht in Salzsäure. Verwittert leicht an der feuchten Luft teils zu Eisenoxydhydrat, teils zu Eisenvitriol oder in Ton zu Tonerdesulfat und Alaun. In Gesteinen, welche den Atmosphärilien ausgesetzt sind, den Zerfall der Gesteinsmasse bewirkend. Sehr verbreitet in allen Gesteinen, in großen Masten in Gängen und Lagern mit andern Schwefelerzen (Harz, Falun [Norwegen], Anglesea u.s.w.). Verwendung zur Darstellung von Schwefel, Schwefelsäure, Schwefelwasserstoff, Eisenvitriol, Alaun; zur Gewinnung von Eisen nicht verwendbar, weil brüchiges Eisen liefernd. In geschliffenem Zustand schön glänzend und daher zu Zieraten (Schuhschnallen, Broschen, Armbändern), auch zu Dosen früher verwendet.

Leppla.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 7 Stuttgart, Leipzig 1909., S. 844-845.
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