Seilschleppschiffahrt

[69] Seilschleppschiffahrt (Seilschiffahrt, Tauerei, Touage, Warpschiffahrt), das gleiche wie Kettenschleppschiffahrt (s.d.), nur daß statt der Kette ein Drahtseil auf die Flußsohle verlegt wird. Die Anlagekosten sind geringer, aber die Unterhaltungskosten größer.

Das Seil s wird an der Seitenwand des Seilschleppers vermitteln Führungsrollen r, r (Fig. 1) über die Fowlersche Klappenscheibe k geführt; diese (vgl. Fig. 2, Durchschnitt) preßt vermitteln der um o drehbaren Klappen m, welche auf dem Umfange von k dicht nebeneinander angebracht sind, das Seil s derart, daß sich der Schlepper an demselben fortwinden kann. Dieses Festhalten findet statt, solange das Seil s auf den Scheibenumfang drückt; läuft es von der Scheibe k ab, so lassen die Klappen m das Seil s frei. – Das Seil läßt sich nicht so gut der Fahrrinne anpassen als die Kette, weil es sich ohne schwierige Splissung nicht leicht verlängern oder verkürzen läßt.


Literatur: [1] Deutsche Bauztg. 1881, S. 52.

Schütte.

Fig. 1.
Fig. 1.
Fig. 2.
Fig. 2.
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 8 Stuttgart, Leipzig 1910., S. 69.
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