Silberchlorid

[119] Silberchlorid (Chlorsilber) AgCl, in der Natur als Hornsilber (s. unter Chlorsilber) vorkommend, wird künstlich durch Fällung einer Silbersalzlösung durch Salzsäure als ein weißer, käsiger, amorpher Niederschlag erhalten, der in Berührung mit metallischem Zink in salzsäurehaltigem Wasser zu metallischem Silber reduziert wird.

Ausgewaschenes gefälltes Chlorsilber schmilzt nach dem Trocknen durch Erhitzen zu einer pomeranzengelben Flüssigkeit zusammen, die nach dem Erkalten farblos und hornartig ist. Silberchlorid ist in Wasser unlöslich, in konzentrierter Salzsäure, Salmiak-, Kochsalz-, Natriumthiosulfat- und Cyankaliumlösung und in Ammoniak löslich. Durch das Licht wird Silberchlorid in Subchlorid verwandelt, worauf seine Anwendung in der Photographie beruht. Die Lösung in Cyankalium dient zur Versilberung. Das Silberchlorid ist Durchgangsprodukt bei vielen Prozessen der Silbergewinnung.

(Rathgen) Moye.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 8 Stuttgart, Leipzig 1910., S. 119-120.
Lizenz:
Faksimiles:
119 | 120
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika