Salmiak

[558] Salmiak (Ammoniumchlorid, Chlorammonium, Sal ammoniacum) NH4Cl, bildet eine farblose Masse oder kleine weiße, oktaedrische Kristalle. Leicht löslich in Wasser, von salzigem Geschmack. Dissoziiert sich beim Verdampfen in Salzsäure und Ammoniak.

Zuerst in Kleinasien durch Verbrennen von Kamelmist und Sublimation des entstandenen Rußes erhalten, wird er jetzt entweder durch Neutralisation des Gaswassers mit Salzsäure oder durch Umsetzung von Ammoniumsulfat mit Chlornatrium- oder Chlorkaliumlösung gewonnen, wobei sich Natrium- bezw. Kaliumsulfat abscheidet, während Chlorammonium in Lösung bleibt. Auch Sublimation eines trockenen Gemenges von Ammoniumsulfat und Kochsalz ergibt Chlorammonium. Der aus dem Gaswasser erhaltene Rohsalmiak ist gelblich gefärbt und wird entweder umkristallisiert oder in gußeisernen Kesseln, tönernen Töpfen oder Glaskolben sublimiert; er kommt dann in Scheiben- oder Hutform in den Handel und findet Verwendung zur Herstellung andrer Ammoniumverbindungen, in der Zeugdruckerei, zum Löten und beim Verzinnen und Verzinken.


Literatur: Dammer, Handb. der chem. Technologie, Stuttgart 1895, Bd. 1, S. 514.

Rathgen.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 7 Stuttgart, Leipzig 1909., S. 558.
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