Kaliumsulfat

[291] Kaliumsulfat (schwefelsaures Kali, neutrales schwefelsaures Kali) K2SO4, harte, farblose, wasserfreie, lichtbeständige, rhombische Kristalle von salzig-bitterlichem Geschmack, unlöslich in Alkohol und Kalilauge, löslich in Wasser, schmilzt bei Rotglut und bildet mit den meisten starken Säuren saures schwefelsaures Kali. Spez. Gew. 2,64, schmilzt bei 1080°.

Es findet sich in der Natur als Glaserit und Arcanit, mit schwefelsaurer Magnesia und Chlormagnesium als Kainit, mit schwefelsaurer Tonerde als Alaun, Alunit. Im großen wird schwefelsaures Kali gegenwärtig in der Regel aus Kaliumchlorid durch Schwefelsäure in ganz analoger Weise wie das Natriumsulfat beim Leblanc-Sodaprozeß (vgl. Soda) dargestellt. Man gewinnt es auch als Nebenprodukt bei der Salpetersäuredarstellung, aus den Mutterlaugen der Salzsolen und des Meerwassers, aus Kaliumchlorid und Schwefelkies. – Es findet als Kalidünger (vgl. Kalisalze), zur Darstellung von Alaun, Glas und Pottasche nach dem Leblancschen Prozeß, ferner in der Medizin Verwendung und bildet das Ausgangsmaterial zur Darstellung vieler andrer Kalisalze; s.a. Kaliumdisulfat.

Bujard.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 5 Stuttgart, Leipzig 1907., S. 291.
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