Kaliumchlorid

[290] Kaliumchlorid (Chlorkalium, Digestivsalz) KCl, farblose, würfelförmige Kristalle vom Geschmack des Kochsalzes, luftbeständig, bei ca. 770° ohne Zersetzung schmelzbar, unlöslich in absolutem Alkohol und konzentrierter Salzsäure, spez. Gew. 2,0 bei 0°. 100 Teile Wasser lösen bei 0° 28,5%, bei 110° (Siedepunkt) 59% Chlorkalium.

Beim Lösen von 30 Teilen Kaliumchlorid in 100 Teilen Wasser von 13,2° sinkt die Temperatur auf 0,6°, weshalb das Salz zur Bereitung von Kältemischungen (s.d.) dient. Es findet sich in der Natur rein als Sylvin, ferner mit Magnesiumchlorid und -bromid verbunden als Carnallit (s.d.), im Kainit (s.d.), im Meerwasser und in den meisten Salzsolen, in der Pflanzenasche, der Schlempekohle, der Rübenmelasse. Im großen wird es aus dem Carnallit KMgCl3 + 6H2O gewonnen, indem man die wässerige Lösung desselben in eisernen Kristallisiergefäßen kristallisieren läßt. Kaliumchlorid kristallisiert zuerst aus, während Magnesiumchlorid in der Mutterlauge bleibt. Durch Umkristallisieren wird das Salz gereinigt. Ausbeute 75–85% des im Carnallit enthaltenen Kaliumchlorids. – Chlorkalium findet zur Darstellung von Pottasche, Kalisalpeter, Alaun, Kaliumchlorat, als Düngemittel Verwendung.

Bujard.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 5 Stuttgart, Leipzig 1907., S. 290.
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