Magnesiumchlorid [1]

[276] Magnesiumchlorid (Chlormagnesium) MgCl2, kommt in der Natur hauptsächlich als Carnallit (KMgCl3 + 6H2O) und in einigen andern Verbindungen in den Staßfurter Abraumsalzen vor, bei deren Verarbeitung es auch technisch gewonnen wird. Es ist ferner in Mineralwässern und im Meerwasser enthalten.

Wasserfreies Magnesiumchlorid ist in der Hitze eine wasserhelle, rauchende Flüssigkeit, die bei dem Erkalten zu einer blättrigen Masse erstarrt; diese löst sich in Wasser unter starker Wärmeentwicklung und aus der eingedampften Lösung kristallisiert in säulenförmigen Kristallen die Verbindung MgCl2 + 6H2O. 45% Magnesiumchlorid enthaltende Laugen werden in der Baumwollspinnerei als Oelersatz verwendet. Magnesiumchlorid ist der Ausgangspunkt zur Darstellung andrer Magnesiumverbindungen. – Magnesiumoxychlorid, sogenannter Sorallscher Magnesiazement, dient in verschiedener Zusammensetzung als Kitt.

Rathgen.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 6 Stuttgart, Leipzig 1908., S. 276.
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