Spateisenstein

[167] Spateisenstein (Eisenspat, Siderit, Flinz, Stahleisenstein, Stahlstein, Blauerz), Mineral, kohlensaures Eisenoxydul, FeCO3 (62,07% FeO oder 48,3% Fe, selten rein).

Kristallisiert hexagonal-rhomboedrisch wie Kalkspat; auch derb, traubig und nierenförmig-sphäroidisch (Sphärosiderit). Selten farblos und durchsichtig, meist blaßgelb, bräunlich, grünlich oder schwarz. Glas- bis perlmutterglänzend; gut spaltbar, spröde. Härte 4, spez. Gew. 3,7–3,9; unschmelzbar. Löslich in Säuren unter Entweichen von Kohlensäure. Verwittert leicht zu Eisenoxydhydrat (Brauneisenerz). Häufig auf Erzgängen und als Flöze und Stöcke in kristallinen Schiefern und alten Schichtgesteinen (Müsen in Westfalen, Eisenerz in Steiermark, Kärnten u.s.w.). Kohleneisenstein, ein sehr kohlen- und tonhaltiger, schwarzer dickschiefriger, glanzloser Spateisenstein (35–78% FeCO3), Flöz bildend im Steinkohlengebirge (Westfalen, Banat, England u.s.w.). Die reinen und tonigen Spateisensteine werden in großen Massen ausgebeutet und zur Darstellung von Eisen und Stahl viel verwendet (s. Roheisen).

Leppla.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 8 Stuttgart, Leipzig 1910., S. 167.
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