Strebbau [1]

[364] Strebbau, die bergmännische Abbaumethode mit Bergeversatz für flach einfallende Lagerstätten, welche entweder unrein sind[364] oder eine geringe Mächtigkeit haben, so daß hangende Schichten mit hereingenommen werden müssen.

Die abgebauten Räume werden mit den fallenden Bergen unter Aussparung von Förderstrecken versetzt. Je nach der Richtung, in welcher der Abbau auf der Lagerstätte fortschreitet, unterscheidet man ähnlich wie beim Pfeilerbau (s.d.) streichenden, schwebenden und diagonalen Strebbau. Die Figur S. 365 erläutert den streichenden Strebbau. Vom Bremsberge aus schreitet der Abbau in unmittelbar nebeneinander liegenden streichenden Streifen – Streben genannt – fort. Im Bergeversatze B sind streichende Förderstrecken belassen. – Auf vielen Steinkohlenflözen, auch auf dem Kupferschieferflöz im Mansfeldschen, wird Strebbau betrieben.


Literatur: Vgl. die Bd. 1, S. 696, genannten Lehrbücher der Bergbaukunde.

Treptow.

Streichener Strebbau (flacher Riß).
Streichener Strebbau (flacher Riß).
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 8 Stuttgart, Leipzig 1910., S. 364-365.
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