Thallium [1]

[530] Thallium Tl, Atomgew. 204,1, weißes, dem Blei ähnliches Metall von 11,8 spez. Gew., Schmelzpunkt 290°. An der Luft erhitzt, oxydiert es sich, wird von verdünnter Schwefel- und besonders Salpetersäure, nur schwer von Salzsäure gelöst.

Es kommt in der Natur im Crookesit vor, der aus Kupfer, Silber, Selen und Thallium. (16–18%) besteht, sowie in Spuren in manchen Blenden und Kiesen und in einigen Mineralwässern (Nauheim, Orb, Dörringen). Man gewinnt es als Thalliumsulfat durch eine Reihe von Prozessen aus Bleikammerschlamm oder aus dem Röstflugstaub von Kiesen. Thalliumoxydul, Tl2O, und Thalliumtrioxyd, Tl2O3, schwarze Pulver, ersteres in Wasser löslich; ferner durch Elektrolyse Thalliumdioxyd, TlO2; Thalliumchlorür, TlCl, weißer Niederschlag oder würflige Kristalle; Thalliumchlorid, TlCl3, farblose, leicht zerfließliche, in Wasser lösliche Kristalle; Thalliumalaun, Al2(SO4)3, + Tl2SO4 + 24H2O, farblose glänzende Oktaeder oder Würfel; Thalliumsulfür, Tl2S, schwarzer Niederschlag durch Schwefelwasserstoff aus essigsaurer Lösung. Thalliumverbindungen sind giftig; sie färben die Flamme intensiv grün; das Spektrum besteht nur aus einer smaragdgrünen Linie. Thalliumhaltiges Glas besitzt größtes Lichtbrechungsvermögen.

Moye.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 8 Stuttgart, Leipzig 1910., S. 530.
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