Thor

[800] Thor (Thorium), Th, Atomgew. 232,4, von Berzelius 1828 entdeckt. Es ist ein graues, schweres Pulver, das, bei Luftzutritt erhitzt, mit stark glänzendem Licht zu Thoriumdioxyd (Thorerde) verbrennt.

Thorerdefalze finden in der Glühstrumpffabrikation ausgedehnte Anwendung (besonders Thornitrat). Hahn gelang es, aus den Rückständen der Thoriumfabrikation ein stark radioaktives, verschiedene Strahlen aussendendes, Mesothorium enthaltendes Präparat herzustellen. Thorium findet sich hauptsächlich im Monazitsand (speziell in Nordkarolina). Der Gehalt dieses Sandes an Thoriumoxyd schwankt zwischen 2 und 6%, aus einer Tonne Sand gewinnt man aber nur 1 mg Mesothorium. Es ist als ein Umwandlungsprodukt des Thoriums aufzufassen, 1 mg kostet ca. 200 ℳ. Die Intensität der vom Mesothorium ausgehenden Strahlen ist viel größer als die der Radiumstrahlen, seine speziell bei Krebsleiden neuerdings versuchte Heilwirkung ist deshalb auch viel stärker. Die Lebensdauer des Mesothoriums beträgt nur 73/4 Jahre, die des Radiums dagegen ca. 2500 Jahre. Von den verschiedenen von diesen Körpern ausgehenden Korpuskularstrahlen dringen die Gammastrahlen am tiefsten in den Körper ein (wichtig bei der Behandlung tiefliegender Krebsgeschwüre).

Mezger.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 9 Stuttgart, Leipzig 1914., S. 800.
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