Topas

[565] Topas, Mineral, kieselsaure Tonerde und Kieselfluoraluminium, 5Al2SiO5 + Al2Fl10Si.

Kristallisiert rhombisch, säulenförmig; auch stengelig (Pyknit). Farblos und wasserklar, oft aber gelb in verschiedenen Tönen, auch rot, violett und grün; die Farben verschwinden unter langem Einfluß von Tageslicht; glasglänzend, durchsichtig bis durchscheinend. Sehr gut spaltbar senkrecht zur Säulenrichtung, daher vor Stoß und Fallen zu hüten, weil leicht zerspringend; spröde. Härte 8; spez. Gew. 3,5–3,56. Sehr schwer schmelzbar, dabei undurchsichtig und farblos werdend. Von Säuren nicht angreifbar. Auf Klüften in kristallinen Schiefern und im Granit, im Topasfels (einem quarz- und turmalinreichen Schiefer) von Schneckenstein im sächsischen Erzgebirge (Schneckentopas), im Ural (Aduntschilon bei Nertschinsk), in Nordamerika, in Brasilien (Ouro Preto), hier oft als wasserhelle Geschiebe Wassertropfen (Pingos d'agoa, goutte d'eau), Indien, Ceylon u.s.w. Nimmt wegen seiner großen Härte schöne Politur und hohen Glanz an und gilt als wertvoller Edelstein. Besonders geschätzt wird der gelbe, gleichmäßig gefärbte, klare Goldtopas. Die Steine werden meist als Treppensteine geschliffen, seltener als Brillant (farblose Steine). Nur klare und wertvolle Steine werden à jour gefaßt. Minderwertige Steine werden zu Schleifpulver verwendet.


Literatur: Bauer, M., Edelsteinkunde, Leipzig 1896, S. 371.

Leppla.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 8 Stuttgart, Leipzig 1910., S. 565.
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