Verschiebevorrichtungen

[827] Verschiebevorrichtungen werden verwendet zur Verschiebung ganzer Gebäude (s. Gebäudeverschiebung, S. 307), beim Einschieben fertiger Brückenträger, sei es bei ihrer Errichtung (s. Montierung der eisernen Brücken, Bd. 6, S. 486), sei es bei notwendig werdenden Brückenauswechslungen (s.d., Bd. 2, S. 352).

Die dabei zur Verwendung kommenden Hilfsmittel lassen sich unterscheiden in: 1. Vermittler und Leiter der Bewegung, 2. Bewegungsvorrichtungen. Die unter 1. genannten sind entweder Gleitbahnen, Walzen, Wagen und Kugeln oder Rollen.

Gleitbahnen sind nur in seltenen Fällen zur Verwendung gekommen und zwar nur wo eine Abwärtsbewegung in Frage kommt.

Walzen werden hauptsächlich bei Gebäudeverschiebungen verwendet, bei Brücken nur selten, dagegen kommen bei letzteren bei fest unterstützter Bahn: Wagen und Kugeln; ohne durchlaufende feste Bahnunterstützung: sowohl fest wie beweglich gelagerte Rollen zur Anwendung.

Als Bewegungsvorrichtungen kommen langsam aber stetig wirkende Kraftmaschinen in Betracht. Bei fest unterstützter Bahn: vorn an Zugseilen ziehende, verankerte Winden oder von hinten schiebend wirkende Schraubenvorrichtungen; bei nicht durchlaufend fetter Bahnunterstützung an den Achsen der Rollen als »Hebelratschen« angreifende Bewegungsgetriebe, die durch Drehen oder Rollen ein Vorrücken der auf letzteren aufruhenden Brückenträger bewirken.

Beispiele aller Arten sowie reichliche Literaturangaben finden sich im Handb. d. Ing.-Wiss. IV. Teil, 3. Bd., 2. Aufl., Leipzig 1908, Kap. XII, S. 556–586.

L. v. Willmann.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 9 Stuttgart, Leipzig 1914., S. 827-828.
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