Walzen

[824] Walzen, in der Müllerei die arbeitenden Elemente in den Walzenstühlen.

Material: meist Hartguß oder Porzellan, auch Stahl und Granit. Dimensionen: 0,15–0,5 m Durchmesser bei 0,3–1,5 m Länge. Die Hartgußwalzen werden von den betreffenden Werken mit fertig eingepreßten Achsen, gedreht und geschliffen geliefert. Porzellanwalzen werden als Hohlzylinder angefertigt, an dem die beiden gußeisernen Stirnscheiben mittels Anker festgeklemmt werden. Für gewisse Zwecke (Dunstvermahlung, Auflösung seiner Grieße u.s.w.) sind sie vielfach den feingeriffelten oder glatten Hartgußwalzen vorgezogen worden; sie werden bis zu einer Länge von Im und einem Durchmesser von 0,35 m von unglasiertem Porzellan verschiedenen Korns hergestellt. S. Walzenstühle.

Arndt.[824]

Walzen dienen in der Landwirtschaft hauptsächlich zum Verdichten des Bodens, Zerkleinern der Schollen und zum Ebnen und Formen des Bodens an der Oberfläche. Man unterscheidet Glattwalzen (Fig. 1) und Walzen mit Schneiden. Letztere können entweder, wie in Fig. 2 dargestellt, aus einzelnen Ringen bestehen (Ringelwalzen), oder es können glatte Ringe mit Sternringen und Ringen mit Schneiden abwechseln (Fig. 3) (Croßkill- und Cambridgewalzen oder Schollenbrecher), Die Zugkraft beträgt bei den Glattwalzen etwa 15–20%, bei den Ringelwalzen etwa 20–30% und bei den Schollenbrechern 25–30% des Gewichts. Die Ackerwalzen können von den meisten Pflugfabriken bezogen werden.

Wrobel.

Walzen für den Straßenbau, s. Straßenwalzen.

Fig. 1.
Fig. 1.
Fig. 2., Fig. 3.
Fig. 2., Fig. 3.
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 8 Stuttgart, Leipzig 1910., S. 824-825.
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