Zinnoxyde

[1005] Zinnoxyde. Zinnoxydul, Zinnmonoxyd, Stannooxyd SnO, ist als ein schwarzes Pulver durch Trocknen und Erwärmen des durch Kaliumkarbonat aus Zinnoxydulsalzlösung ausgefällten Oxydulhydrats zu erhalten.

Zinnoxyd, Stannioxyd, Zinnsäure SnO2, kommt in der Natur als Zinnstein vor; entsteht beim Verbrennen des Zinns oder beim Glühen der wasserhaltigen Zinnsäuren als gelblichweißes, in Säuren unlösliches Pulver. Wird eine Zinnchloridlösung durch Alkalien oder eine Lösung von Alkalistannat durch Salzsäure gefällt, so entsteht die gewöhnliche Zinnsäure H2SnO3, die in Salz-, Salpeter- und Schwefelsäure löslich ist und mit Kali und Natron Stannate bildet. Behandelt man dagegen metallisches Zinn mit konzentrierter Salpetersäure, so entsteht die Metazinnsäure als ein weißes, in Säuren unlösliches Pulver. Beide Zinnsäuren können unter bestimmten Bedingungen ineinander übergehen. Wichtige Verwendung für weiße Glasuren und Emails.


Literatur: Roscoe und Classen, Lehrbuch der anorganischen Chemie, Bd. 2, S. 500 ff., Braunschweig 1897.

Moye.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 8 Stuttgart, Leipzig 1910., S. 1005.
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