XCII.

[196] Mohammed, der Sohn Jesid's, der obgenannte Dichter, erzählt ebenfalls, daß er einige Jahre nach dem Falle der Barmekiden, am Geburtstage Fasls, ein Bad besuchte, und in der Erinnerung der vergangenen Herrlichkeit dieses Tages, seine eigenen Verse wiederholte:


Deine Geburt nicht allein wird am heutigen Tage gefeyert,

Denn wir feyern zugleich jeglicher Tugend Geburt.


Der Junge, der ihn im Bade bediente, fiel in Ohnmacht, und brach, als er zu sich kam, in bittere Thränen aus. Es war der Sohn Fasls, der in der Gesellschaft seines Vaters zugegen gewesen war, als der Dichter dieselben Verse recitirt hatte. Mohammed nahm ihn zu sich, und trug die Schuld der Dankbarkeit ab.

Das Jahr des Sturzes der Barmekiden war das hundert sieben und achtzigste der Hedschira. Kein Wesir hatte vor Dschafer solcher Macht, solches Ansehns, solcher Vorrechte bey dem Chalifen genossen. Es war ihm erlaubt, sich neben demselben und in derselben Reihe niederzusetzen. Er befahl unumschränkt, und durfte immer auf die Genehmigung des Chalifen rechnen.

[196] Ibrahim Ibnal Mahadi hat uns ein Beyspiel dieser unumschränkten Gewalt aufbehalten:

Quelle:
Hammer-Purgstall, Joseph Freiherr von: Rosenöl. Stuttgart/Tübingen: Cotta, 1813, S. 196-197.
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