C. Die verunglückte Audienz.

[137] Eine Erweiterung durch Ausgestaltung der Vorgänge am Hofe des Götter- oder Menschenkönigs zeigen die folgenden Varianten, deren älteste die Fabel des Phädrus Buch 4 Nr. 181 ist. Schwerlich gibt sie den ursprünglichen Inhalt ganz rein und unverändert wieder, denn auch sie hat die schon in mündlichen Fassungen bemerkte2 schwach motivierte Verdoppelung der Aussendung von Gesandten.3 Im übrigen verwendet jedoch die[137] Fabel nur gute alte Motive, die auch, immer wieder im Kreise der gesamten mündlichen Tradition wiederkehren.


1. Canes legati ad Iovem.

Canes legatos olim misere ad Iovem,

Melioris vitae tempus oratuni suae,

Ut sese eriperet hominum contumeliis,

Furfuribus sibi conspersum quod panem darent

Fimoque turpi maximam explerent famem.

Profecti sunt legati non celeri pede,

Dum naribus scrutantur escam in stercore.

Citati non respondent. Vix tandem invenit

Eos Mercurius et turbatos adtrahit.

Tum vero vultum magnum ut viderunt Iovis,

Totam timentes concacarunt regiam,

Propulsi vero fustibus vadunt foras.

Vetat dimitti magnus illos Iuppiter.

Mirati sibi legatos non revertier,

Turpe aestimantes aliquid commissum a suis,

Post aliquod tempus alios adscribi jubent.

Rumor legatos superiores prodidit.

Timentes rursus aliquid ne simile accidat,

Odore canibus anum, sed multo, replent.

Mandata dant: hi dimittuntur et statim

Adeunt. Rogantes aditum continuo impetrant.

Consedit genitor tum deorum maximus

Quassatque fulmen: tremere coepere omnia.

Canes confusi, subitus quod fuerat fragor,

Repente odorem mixtum cum merdis cacant.

Reclamant omnes, vindicandam injuriam.

Sic est locutus ante poenam Iuppiter:

Legatos non est regis non dimittere,

Nee est difficile poenas culpae imponere,

Sed hoc feretis pro judicio praemium:

Non veto dimitti, verum cruciari fame,

Ne ventrem continere non possint suum,

Illi autem, qui miserunt vos tam futiles,

Nunquam carebunt hominis contumelia.

Ita nunc legatos exspectant et posteri.

Novum verine qui videt, culum olfacit.


2. Aus Frankreich.


a) Um Hilfe während einer Hungersnot zu erhalten, schicken die Hunde zum König einen Gesandten. Dieser findet unterwegs ein Aas, verschlingt es und stinkt infolgedessen so stark, daß er aus dem Königspalast verjagt wird. Er berichtet aber den anderen Hunden, daß er ein Dokument mit einer günstigen Entscheidung erhalten habe, jedoch gezwungen gewesen sei, es zu fressen, um nicht Hungers zu sterben.


  • Literatur: Sébillot, Folklore III, 76. Wallonia V, 11.

b) Aus der Bretagne.


Als in alter Zeit das Volk der Hunde sich über den Menschen zu beklagen hatte und keine Gewalt anwenden wollte, versammelte es sich zu einer allgemeinen Versammlung und ernannte zwei Abgesandte, um ihre Beschwerde vor den Allmächtigen zu bringen. Die. Abgesandten reisten ab und in dem Palaste des Gottes angekommen, wurden sie in den Audienzsaal geführt. Aber da es lange dauerte, bis sie an die Reihe kamen, sahen sie sich genötigt, in einer Ecke des Saales die Pfote hochzuheben. Der Gesandtschaftsführer bemerkte die Unzuständigkeit der Abgesandten und schickte sie zurück. Als sie in ihrem Lande ihr Mißgeschick erzählt hatten, beriet man und beschloß, daß die beiden Abgesandten sich noch einmal zu dem Allmächtigen begeben sollten und um einen neuen Unfall zu verhüten, sollten sie sich gebührend versichern. Sie reisen ab, aber diesesmal begegnete ihnen ein noch größeres Unglück, und als der Gesandtschaftsführer aufmerksam geworden, wurde er wütend und warf sie vor die Tür. Zu Hause angekommen, hielten sie[138] wieder Rat und man beschloß, daß sie sich diesesmal noch besser versichern sollten. Darauf reisten sie zum drittenmale ab. Was geschah bei dieser dritten Audienz? Das Volk der Hunde weiß es nicht, da die Abgesandten noch nicht zurückgekehrt sind.

Darum, wenn ein Hund einem anderen begegnet, stat tet er ihm einen kleinen Besuch ab, um zu sehen, ob es einer der Abgesandten ist, welche die Beschwerden des Volkes überbringen sollten.


  • Literatur: Revue des trad. pop. 2, 433 = Sébillot, Folklore III, 75.

c) Seit undenklichen Zeiten führen Hunde und Katzen Krieg miteinander. Eines Tages bemerkten die Hunde, daß die Katzen durch irgendwelche Falschheit es erreicht hatten, daß sie von der Frau im Hause verzogen, gern gesehen und geliebt wurden. Da war denn das Maß voll. Die Hunde hielten vor Aufregung sogleich Beratung, um Mittel zu finden, sich dieser geschickten und gefährlichen Feinde zu entledigen. Man einigte sich dahin, daß man sie vor Gericht bringen wollte, wo sie Rechenschaft ablegen sollten über ihre bisherigen Bosheiten. Dazu brauchte man aber einen Advokaten. So schickte man eine Gesandtschaft zu einem der berühmtesten Redner des Landes. Dort führte man die Bittsteller in ein Zimmer und ließ sie warten. Als sie nun dort auf ihre Weise saßen und doch ein bißchen aufgeregt waren, öffnete sich plötzlich die Türe, und herein trat ein Mann, so lang, so lang wie ein Strick, und schwarz, so schwarz wie Kohle. Ganz erschrocken durch diese plötzliche Erscheinung, springen die armen Tiere schnell eins aufs andere und fliehen durch das offene Fenster. Aber unglücklicherweise konnte einer, der sich ganz furchtbar erschrocken hatte, die Folgen nicht unterdrücken – und vergaß sich in dem Zimmer. Als dann andere Gesandte erschienen, machte man ihnen die Türe vor der Nase zu. Wenn seitdem ein Hund einen anderen sieht, so hat er nichts Eiligeres zu tun, als nachzusehen, ob es nicht das schuldige Unglückstier ist, um dessentwillen man es aufgeben mußte, Gerechtigkeit zu erlangen.


  • Literatur: Wallonia 3, 115 = Sébillot, Folklore III, 75.

d) Aus Saint-Guen, Côtes-du-Nord.


Als vor Zeiten das Volk der Hunde über die Menschen Klage führen und nicht mehr das Schweigen ihnen gegenüber bewahren wollte, hielt es eine Hauptversammlung ab und bestimmte zwei Abgesandte um die Beschwerden dem Allmächtigen zu überbringen.

Die Abgesandten reisten ab, und als sie in dem himmlischen Gerichtshof angelangt waren, wurden sie mit vielen anderen Klägern in das Vorzimmer des Audienzsaales geführt. Allein, da ihre Fahrt sie aufgehalten hatte, kam sie ein kleines Bedürfnis an, das vor allem durch die Furcht veranlaßt wird; bevor sie das Freie gewinnen konnten, waren sie genötigt, die Pfote in einem Winkel des Saales zu erheben. Als der Einführer der Gesandten diese Ungeschicklichkeit wahrnahm, schickte er die Hunde zurück, indem er sie als Unsaubere behandelte.

Sie kehrten in ihre Heimat zurück und erzählten ihr Mißgeschick auf der Versammlung, die nochmals einberufen wurde. Man beratschlagte und kam zu dem Entschluß, daß jene sich ein zweites Mal zum Allmächtigen aufzumachen hätten, und um einem neuen Unfall zu entgehen, sollte das corpus delicti in schicklicher Weise mit einem Bindfaden verschnürt werden. So geschah es.

Sie reisten ab, aber diesmal ward die Furcht vor dem Mißerfolg die Ursache eines viel größeren Unglücks. Der Einführer der Gesandten bemerkte durch seinen Geruch sinn den ärgerlichen Zwischenfall; er geriet in Zorn und warf jene zur Tür hinaus.

[139] Als sie bei den Ihrigen angelangt waren, bekannten sie auf der Hauptversammlung #ihr neuerliches Mißgeschick. Man beratschlagte und einigte sich dahin, um gegen jeden Unfall gesichert zu sein, die Abgesandten zu vernähen. Nach vollzogener Operation machten sie sich zum dritten Mal auf die Reise.

Was geschah mit dieser dritten Gesandtschaft? Das Volk der Hunde weiß es nicht; die Ausgeschickten sind noch nicht wieder zurückgekehrt und werden noch immer erwartet.

Darum nun macht ein Hund dem andern, wenn er ihm begegnet, eine kleine Visite, um zu sehen, ob es einer der beiden ausgesandten Abgeordneten sei, die vor so langer Zeit die Klagen der Hundenation überbringen sollten.


  • Literatur: Sébillot, Les joyeuses histoires de Bretagne p. 211; identisch mit der Variante b.

3. Friesische Variante.


Es gab einmal eine Zeit, wo alle Tiere sprechen konnten, und die Hunde natürlich auch. Die Hunde wurden damals von den Menschen schlecht behandelt, und ihre Klagen halfen ihnen nicht. Sie bezwangen ihren Kummer, aber zuletzt versammelten sie sich, um zu beraten. Man kam überein, eine Klage an die Götter, die Herren der Menschen, zu schicken. So machte sich denn eine Gesandtschaft von Hunden auf, um sich in die Welt der Götter zu begeben. Dort wies man ihnen eine Zimmerecke an, unter der Halle, in der der Rat der Götter sich be fand, um hier das Ergebnis der Beratungen zu erwarten. In dieser Ecke warteten und warteten die Hunde sehr lange, denn die Götter waren sehr mit Geschäften überhäuft. Aber nach und nach machte sich ein notwendiges Bedürfnis bei den Hunden dringend bemerkbar, und zuletzt konnten sie ihm nicht mehr widerstehen, doch kaum verbreitete sich der Geruch davon, als die Götter sehr zornig wurden, und die Hunde wurden mit Fußtritten hinausgeworfen. Mittlerweile wartete die ganze Hunderasse, die auf der Erde geblieben war, voll großer Ungeduld auf die Rückkehr der Abgesandten. Man denke sich die Aufregung, die dieser ärgerliche Ausgang der Reise verursachte. Doch schickte man eine neue Gesandtschaft in die andere Welt, und in der Furcht, daß diese Hunde auch nicht ihre Natur bezwingen könnten, verstopfte man ihnen sorgfältigst das Hinterteil mit aromatischen Stoffen.4 Und so gingen sie mit neuem Mut zu den Wohnstätten der Götter. Unterdessen taten die anderen Hunde ihr Bestes, um sich dem traurigen Los, daß ihnen die Menschen nach wie vor bereiteten, zu fügen, denn nun glaubten sie sicher auf einen günstigen Ausgang rechnen zu können. Und darum warten die Hunde so geduldig, so geduldig, – aber bis jetzt sind die Gesandten noch nicht wiedergekommen. Auch heute noch warten die Hunde, und jedesmal, wenn die Sonne untergeht, hoffen sie am Morgen die glückliche Rückkehr ihrer Gesandten feiern zu können, und um zu erfahren, ob ihr Wunsch nicht etwa schon zur Wirklichkeit geworden sei, beriechen sie sich fortwährend am Hinterteil.


  • Literatur: A. Cock, Revue des trad. pop. 10, 301 = Volkskunde 8, 107; beides aus Waling Dykstra, Uit Frieslands Volksleven 2, 137.

4. Die folgende wallonische Fassung trägt die ›verunglückte Audienz‹ in die Erzählung von der Feindschaft zwischen Hund und Katze hinein.


Einstmals bestritten die Hunde den Katzen das Recht, am Herde des Menschen zu sitzen, und die Streitigkeit wurde vor Gottes Richterstuhl gebracht. Die Hunde[140] machten ihre Sanftmut gegen Kinder, ihre Treue und Dankbarkeit gegen ihre Herren geltend, den Katzen aber warfen sie Spitzbüberei und Faulheit vor.

Der liebe Gott meinte zwar auch, daß die Katzen falsch und faul seien, aber in seiner Weisheit gedachte er zugleich des Dienstes, den sie den Menschen erweisen, weil sie Ratten und Mäuse vertilgen. Er bewirkte daher einen Vergleich. Der Vertrag wurde auf Pergamentpapier aufgezeichnet, und darin stand, daß die Hunde am Tage die Herren sein sollten, die Katzen aber des Nachts nach Belieben im Hause einhergehen dürften.

Zuerst ging alles gut, aber nach und nach fingen die Katzen an, den Vertrag zu übertreten, und gewöhnten sich daran, auch tagsüber den besten Platz am Herde ihres Herrn einzunehmen.

Die Hunde, die das zuerst ruhig mit angesehen hatten, wurden schließlich der Sache überdrüssig. Sie beschlossen ihr Recht geltend zu machen und wandten sich wieder an Gott. An einem verabredeten Tage begaben sie sich mit der Vertragsurkunde nach dem Himmel.

Während Katzen und Hunde draußen warteten, um vorgelassen zu werden, schnitten sie Gesichter oder kehr ten einander den Rücken zu. Da lief auf einmal eine Maus vorbei. Eine der Katzen stürzte sich darauf, der Hund, der das wertvolle Pergamentpapier trägt, dreht sich unwillkürlich um, und sofort stürzt sich eine andere Katze auf ihn zu« ergreift das Papier und verschlingt es. Darüber gerät alles in große Aufregung, und es entsteht ein solcher Höllenlärm, daß Petrus alle hinauswirft. – Seitdem hassen die Hunde die Katzen so sehr, daß sie keine erblicken können, ohne sie zu verfolgen.


  • Literatur: Wallonia 4, 77 = Sébillot, Folklore 3, 74.

5. Aus Louisiana.


In alten, alten Zeiten, als es nur einen Gott gab, der Mr. Jupiter hieß, fanden die Hunde ihr Los so hart und unerträglich, daß sie eine Gesandtschaft ausschickten, um Mr. Jupiter zu bitten, er möge ihre Lage verbessern. Als sie am Hause des Gottes im Himmel angelangt waren, kriegten alle Hunde es mit der Angst zu tun und rannten davon. Nur einer blieb: es war Brisetout5, der größte Hund aus der Gesandtschaft. Ihm war vor nichts bange, er trat vor Mr. Jupiter und sprach: »Mein Volk hat mich zu deinem Thron gesandt, um zu fragen, ob du der Meinung bist, daß wir unsere Herren Tag und Nacht bewachen und fortwährend bellen müssen und dafür rechts und links Fußtritte erhalten und nichts zu essen haben sollen. Wir sind zu unglücklich, wir wollen hören, ob du uns nicht erlauben willst, einmal in dieser Zeit eines der Schafe unserer Herren zu essen. Für nichts können wir eine Arbeit wie diese nicht leisten. Was meinst du dazu, Mr. Jupiter?«

»Warf einen Augenblick, ich werde dir gleich eine Antwort geben, daß du niemals mehr Lust verspüren sollst, mich noch einmal zu belästigen. Ich hab es satt, diese Art von Klagen anzuhören. Ich hab es satt, hörst du?«

Darauf sagte Mr. Jupiter etwas in einer Sprache, die niemand verstehen konnte, und einer seiner Diener ging hinaus, um etwas zu besorgen. Den Hund hieß er sich niedersetzen. Brisetout blieb auf der untersten Stufe im Treppenhaus sitzen. Er dachte, daß Mr. Jupiter ihm ein gutes Mittagessen vorsetzen wolle; zunächst aber bemerkte er, daß der Diener mit einem anderen Manne zurückkehrte. Die packten Brisetout, banden ihn fest und ergriffen darauf eine Zinnpfanne, auf die[141] sie roten Pfeffer und Terpentin getan hatten. Sie rieben den Hund am ganzen Körper mit dieser Mischung ein; das brannte ihn so sehr, daß er heulte und bellte. Als sie ihn dann gehen ließen, sagte Mr. Jupiter zu ihm: »Du sollst deinen Kameraden meine Antwort überbringen, und jeder, der mit Klagen kommen will, wird in der gleichen Weise empfangen werden, hörst du?«

Ach nein, Brisetout hörte nichts: er rannte schnurstracks davon, ohne zu achten, wohin er lief. Endlich kam er an ein sumpfiges Wasser, fiel hinein und ertrank.

Einige Zeit darauf fühlte Mr. Jupiter sich nicht wohl. Er beschloß den Himmel zu verlassen und einen kleinen Ausflug auf die Erde zu machen. – Am Wege sah er einen Apfelbaum stehen, der mit schönen Äpfeln behangen war. Er fing an zu essen, und währenddem kam eine Schar vor Hunden und bellte ihn an. Mr. Jupiter befahl seinem Stock, den Hunden eine tüchtige Tracht Prügel auszuteilen. Der Stock holte nach rechts und links aus und prügelte die Hunde so fürchterlich, daß sie sich in einer Minute zerstreuten. Nur ein armer Hund blieb nach, und der war ganz räudig. Er bat den Stock seiner zu verschonen. Da stieß ihn der Stock vor Mr. Jupiter hin und sagte: »Herr, dieser Hund war so schwach, daß ich nicht den Mut hatte, ihn zu schlagen.«

»Es ist gut,« sagte Mr. Jupiter, »laß ihn gehen; wenn aber ein Hund mich noch einmal anbellen wird, so werde ich sie alle vernichten. Ich will von euch nicht belästigt werden, sage ich. Ihr habt schon einmal eine Gesandtschaft zu mir geschickt, und ich nahm sie so gut auf, daß ich nicht glaube, daß sie Verlangen danach tragen wird, zu meinem Thron zurückzukehren. Habt ihr das bereits vergessen?«

Der arme magere Hund erwiderte: »Was du sagst, ist wahr, aber wir haben niemals mehr den Boten gesehen, den wir zu dir gesandt hatten; wir warten noch immer auf ihn.«

Mr. Jupiter sagte darauf: »Ich will dir sagen, wie ihr den Boten, den ihr mir geschickt habt, herausfinden könnt: alle Hunde mögen einander beschnüffeln, und der eine, der nach Terpentin riecht, ist der Bote.«


  • Literatur: Bruchstück eines längeren Märchens aus Alice Fortier, Louisiana Folk-tales 45 ff. (1896).

Fußnoten

1 Hervieux2 2, 49.


2 Vgl. oben S. 134 Nr. 9.


3 In einer französischen Fassung, unten S. 138 kommt es sogar zu dreimaligem Aussenden.


4 Das Verstopfen des Hinterteils kehrt auch in slawischen Fuchsmärchen wieder, vgl. Karadschitsch Nr. 50, Haupt, Sagenbuch 2, 207, Ciszewski, Krakowiacy I Nr. 256.


5 Französisch: ›Einer, der alles zerbricht‹, ein Tolpatsch.


Quelle:
Dähnhardt-Natursagen-4, S. 142.
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