Kawofo.

[293] Ein Mann mit Namen Kawofo ging eines Tages auf die Wildschweinjagd. Es regnete, aber Kawofo sagte: »Ich will auf die Jagd gehen.« Er ging, aber er traf kein Wildschwein an und ging wieder nach Hause, als der Regen aufgehört hatte. Da traf er eine Frau an, die Töpfe brannte auf der Ruine eines Feldhauses. Dieselbe hatte sich Kaladiknollen geröstet, die sie noch im Feuer hatte.

Nun kam Kawofo ganz durchnässt an und hätte sich gerne gewärmt; er war schon in der Nähe des Feuers. Da, sass ein Rabe auf einem Baume und schrie immerfort: »Ā! ā!« (Iss! iss!). »Wie soll ich es machen,« sagte Kawofo, »soll ich essen? aber es ist mir nicht angeboten worden.« Dann schrie der Rabe wieder: »Ā! ā!« »Wie soll ich es machen,« sagte darauf die Frau, »soll ich es ihm anbieten? aber ich bin nicht darum gebeten worden.« Und so ging es fort; Kawofo hätte gerne gegessen, aber die Frau bot es ihm nicht an, und sie hätte es ihm gerne angeboten, aber Kawofo bat nicht darum.

Quelle:
Seidel, A. (Hg.): Anthologie aus der asiatischen Volkslitteratur. Weimar: Verlag von Emil Felber, 1898, S. 293.
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