Mekkanische Sprichwörter.

[301] 1. Verkehre lieber mit einem Weinwirte als mit einem Eseltreiber.167

2. Wenn nicht die göttliche Fügung (es anders gewollt hätte), so verstünden dies sogar die Esel.168

3. N.N. bringt den Dīwānī (d.h. den Para = 1/40 Piaster) aus dem Steine hervor.169

4. Die Hand ist (zu) kurz, während das Auge (begierig) schaut.170

5. Wer sich vor seiner bint 'amm schämt, der bekommt von ihr keinen Knaben.171

6. Schätze lieber das Geld gering als das Ansehen.

7. Wer nicht mit seiner Hand isst, wird nicht gesättigt.172

8. Der süsse Brunnen hat immer wenig Wasser.173

9. Wer die Feder in seiner Hand hat, trägt sich selbst nicht als Unglückseligen (Verdammten) ein.174

10. Es ist besser, dass mein Schatz zürnt, als dass ich schwanger werde.175

11. Die Morgenzeit ist Gewinn.176

12. Der Hässliche ist hässlich, wenngleich er jeden[301] Tag seine Toilette macht – der Schöne ist schön, wenngleich er eben vom Schlafe aufwacht.

13. Der Freund, welcher Nachteil verursacht, ist der rechte Feind.

14. Ich bin (wie) das Kamel, welches die Trauben trägt.177

15. Wer umsonst Dienste leistet, kommt in Verdacht des Diebstahls.178

16. Der Schuster geht barfuss.179

17. Eine Heuschrecke in der Hand ist besser als zehn, welche fliegen.

18. Miss tausendmal, dann aber schneide auf einmal durch.

19. Der Mensch (insān) hat seinen Namen vom Vergessen (nisjān).180

Quelle:
Seidel, A. (Hg.): Anthologie aus der asiatischen Volkslitteratur. Weimar: Verlag von Emil Felber, 1898, S. 301-302.
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