27.

[97] Den Weizen läßt man in der Mühle mahlen; dann nimmt man ihn nach Hause, siebt ihn und knetet ihn auf dem Teigbrett und schickt ihn' in den Backofen; dort backt man es, und die Frau holt ihn nach Hause; dann ißt man es.

Wir säen den Weizen aus; dann machen wir Wassergräben und bewässern ihn. Wenn der Weizen hart und trocken wird, schneiden wir ihn, laden ihn auf Esel und bringen ihn auf die Tenne; dort lassen wir ihn von dem Vieh zertreten mittelst eines Dreschschlittens; dann worfeln wir ihn mit den Worfelgabeln, messen ihn [nach halben mudd] und tun ihn in Säcke; dann laden wir ihn auf Esel und bringen ihn nach Hause und in die Kornbehälter.

Wenn die Trauben reif geworden sind, schneiden wir sie ab und bringen sie nach Hause. Dort treten wir sie in Gefäßen und nehmen (den Most) nach Hause; dort tun wir ihn in Krüge und verpfropfen dieselben mit Lehm; nach vier Tagen öffnen wir sie und trinken, was darin ist; wenn wir uns berauscht haben, legen wir uns hin; nach zwei Stunden werden wir wieder nüchtern; nur haben wir vom Weintrinken einen schweren Kopf.

Ich knete (den Brotteig) auf dem Brett; dann nehme ich den gesäuerten Teig und lege ihn auf das Brett; den schiebe ich in den Backofen; dann wird das Brot gar; ich ziehe es auf dem Brett heraus und werfe es auf einen Stein; damit hat der Bäcker sein Geschäft beendet. Das Brot gibt er einem Jungen; der legt es auf ein Tragbrett und nimmt dieses auf den Kopf; er bringt es zu den Abnehmern [und kehrt zum Backofen zurück;] er ruft: »Brot! um zehn Para das Stück; ich verkaufe vier um einen Piaster.« So verkauft es der Junge.

Er kam nach Hause; er kam an seine Türe, ergriff den Ring und klopfte. (Innen) rief man: »Wer ist da?« Er antwortete: »Mach auf!« So ging er in das Haus hinein. Er befahl dem Diener: »Bringe eine Wasserpfeife.« Er rauchte die Wasserpfeife; der Rauch kam ihm zum Mund und zur Nase heraus; er rieb seine Augen.[97]

Der Barbier goß ihm Wasser auf den Kopf; dann rieb er die Seife. Er wischte seine Hände an dem Tuche aus; dann seifte er ihm den Kopf ein. Er schnitt ihm die Nägel ab. Er schor ihm den Kopf mit dem Rasiermesser. Er legte sich seinen Kopf auf die Knie. Der Barbier verwundete ihn an der Wange; es floß Blut heraus; er wusch das Blut mit Wasser ab und legte ein Pflaster auf die Wunde.

Quelle:
Bergsträsser, G[otthelf] (Hg.): Neuaramäische Märchen und andere Texte aus Malula. Leipzig: F.A. Brockhaus, 1915, S. 97-98.
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