Einleitung.

Im vorliegenden Werke führe ich den interessantesten Teil des bisher unbekannten Stoffes der osmanischen Volksmärchen vor. Der originale Stoff derselben ist in jener meiner Sammlung enthalten, welche ich an Ort und Stelle dem Volksmunde ablauschend aufgezeichnet habe und die in philologischer Transcription von der Ungarischen Akademie der Wissenschaften herausgegeben wurde1. Es sind davon kaum einige in Betracht kommende Übersetzungen erschienen. Türkische Volksmärchen sind, wenigstens meines Wissens, weder vor noch nach Herausgabe jener meiner Sammlung von irgend jemandem mitgeteilt worden. Übrigens leben diese Volksmärchen nur im Volksmunde und sind es vornehmlich alte Weiber, die um den Tandyr (Tischofen)[5] herumsitzend, an Winterabenden ihre Märchen erzählen, weshalb diese auch selbst von den Türken halbscherzweise kodscha kary tandyr-namesi (Märchenwelt der alten Weiber) genannt werden. Auch meine Sammlung, welche aus den Wintertagen der Jahre 1886–1901 herrührt, stammt von solchen Märchenerzählerinnen her. Den Stoff dazu trug ich unter Mithilfe mehrerer türkischen Jünglinge zusammen, in deren Gesellschaft ich diese Märchen anhörte und aufzeichnete, so dass ich im Stande war, dieselben in möglichst reiner Volkssprache mit jeder Eigentümlichkeit und Unmittelbarkeit aus dem Dunkel an's Tageslicht zu ziehen und der Nachwelt zu erhalten. Die osmanischen Märchen weisen fast dieselben Typen und Motive auf, welche uns mehr oder weniger schon aus der Märchenwelt der Völker teilweise bekannt sind. – Ohne mich mit der Frage nach der Herkunft und dem Wanderzuge dieser Märchen zu befassen, will ich mich bloss darauf beschränken, den Märchenstoff meiner[6] Sammlung nach ihren Haupteigentümlichkeiten zusammenzufassen. Soviel will ich aber dennoch erwähnen, dass diese Volksmärchen, sowohl zufolge der Benennungen der darin vorkommenden irdischen und Geister-Wesen, als auch ihrem Inhalt nach vielfach auf persischen Einfluss, beziehentlich auf Entlehnung aus dem Persischen hinweisen. Die Padischahs, auch Schahs genannt, ihre Söhne die Schehzades, ferner die Dews, die Peris, die Eschderhas, die Dschins, die Dschadis, die Pirs, der Zaubervogel Zümrüt-Anka und die vielen Zaubergegenstände sind in ihrer überwiegenden Mehrheit mit persischen Benennungen bezeichnet; ebenso die Namen jener Helden und Wanderer, die das Wunderreich der Märchen kreuz und quer durchziehen, ja sogar auch die meisten Namen der Märchenländer und ihrer Einwohner. Von persischem Einflüsse zeigt auch der farbenreiche, von gefühlsbeschreibender Pracht strotzende erzählende Stil der Volksmärchen, obwohl wir in der Beschreibung der landschaftlichen Schönheiten, in dem Hinbrüten in den eigenen Gedanken, in der behäbigen Erzählung der Ereignisse schon eher die Offenbarung der osmanischen Volksseele erkennen müssen2. – Allein auch von einem anderen Gesichtspunkte aus ist das Studium der türkischen Volksmärchen interessant und lehrreich. Dieser Märchenschatz scheint nämlich das Bindeglied zu sein, welches die Märchenwelt des Orients mit der der Westländer verbindet. Als ob die Märchen auf ihrer Wanderschaft hier zu jener Station gelangt wären, von der sie dann ihren Weg zu den europäischen Völkern fortgesetzt hätten.[7]

Zur Vorführung des osmanischen Märchenstoffes, werde ich denselben derart gruppieren, dass ich die irdischen Gestalten der Märchenwelt von den Geisterwesen absondere, um so die Übersicht zu erleichtern.


I.

Die hervorragendsten Gestalten des irdischen Reiches in den Märchen und zugleich die Urheber der Verwicklungen darin, sind die PADISCHAHS oder SCHAHS der einzelnen Länder. Gewöhnlich treten sie in ihrer eigenen Person oder durch ihre Kinder mit der Geisterwelt in freundschaftliche oder feindliche Berührung. Den Einen verzehrt der Kummer darob, dass er keinen Sohn und mithin keinen Thronerben habe. In Gesellschaft seines Wezirs, oder, wie er ihn nennt, seines Lala, macht er sich auf den Weg und unter Beihilfe ihm wohlwollender Peris geht sein Wunsch in Erfüllung. – Zuweilen zieht er aus, sich ein Weib zu suchen, wozu ihn entweder der Umstand veranlasst, dass er in einem Traume ein Mädchen gesehen, das ihn den Liebesbecher leeren lässt, oder aber, dass er sich in das Bild eines Mädchens verliebte. Zumeist verursachen ihm seine Kinder die grösste Sorge. Ist sein einziges Kind ein Sohn, dann zieht er in die Welt hinaus, um den Gegenstand seiner Liebe aufzusuchen; ist es aber ein Mädchen, dann muss er es gegen die zahlreichen Versuchungen der Geisterwelt beschützen und bewachen. – Hat er drei Söhne, so machen sich alle drei auf den Weg, gleich wie auch seine drei Töchter, die von den Schehzaden anderer Länder hingeführt werden. – Hat er vierzig Söhne, so möchte er sie mit ebenfalls von einem Vater und einer Mutter herstammenden Schwestern verheiraten. Die vierzig[8] Brüder machen sich auf den Weg, um nach vielen Widerwärtigkeiten die Schwestern zu finden. – Es kommt auch vor, dass die drei Töchter des Padischah, da ihre Jugend im Schwinden ist, schon heiraten möchten, was sie ihrem Vater auf diese Weise wissen lassen, dass sie ihm drei Kürbisse zuschicken, einen sehr überreifen, einen ziemlich überreifen und einen, der gehörig reif ist. Der Hodscha erklärt ihm dann, dass dieses Symbol das Alter der Mädchen bedeute, worauf der Padischah befiehlt, dass die jungen Leute seines Landes vor seinem Seraj vorübergehen, seine Töchter aber je eine goldene Kugel auf die vor ihnen vorüberschreitenden Jünglinge werfen sollen. Wen die Kugel gerade treffe, der sei dann ihr Mann. Gewöhnlich ist es die jüngste, die am schlechtesten dabei wegkommt, allein nur scheinbar, denn später wird sie die glücklichste. – Oft scheint der Padischah vorauszusehen, dass seine Kinder einst mit überirdischen Kräften zu kämpfen haben werden und gibt ihnen den Rat, auf ihrer Wanderschaft an gewissen Orten, wie z.B. bei einer Quelle, einem Gasthofe, einer Steppe nicht zu übernachten, oder er sagt ihnen, dass nach seinem Tode unter seinen drei Söhnen derjenige den Thron besteige, der es wagt, drei Nächte hindurch an seinem Grabe zu wachen; oder aber, dass man nach seinem Tode seine drei Töchter unverzüglich denjenigen Freiern als Gattinnen gebe, die zu allererst um ihre Hand anhalten werden. – Sollten seine Söhne die Länder unter sich nicht aufteilen können, dann soll derjenige sein Thronfolger sein, der seinen Pfeil am weitesten abschiessen oder sonst irgend eine Bedingung erfüllen kann. – Ein anderer wieder lässt das Verbot ergehen, dass nach seinem Tode seine Söhne wohl in alle Zimmer des Seraj hineingehen dürfen, in das vierzigste aber ja nicht eintreten sollen. Es stellt sich dann heraus, dass jenes Zimmer das Bild einer solchen Weltschönen in sich birgt, in welche sich der Betrachter[9] verliebt und sich sofort auf den Weg macht, sie aufzusuchen.

Der unzertrennliche Begleiter des Padischah ist sein WEZIR oder LALA. Mit ihm streift er abends durch die Stadt, um sich zu überzeugen, ob man sein Verbot, in der Nacht kein Licht in den Häusern anzuzünden, einhält; und beide bekommen vom Derwisch jenen Zauberapfel, durch den ihr Wunsch, wenn die eine Hälfte davon sie, die andere Hälfte desselben ihre Frauen zu Hause verzehren, sofort in Erfüllung geht. Die Wezire nehmen Anteil an den Kämpfen ihrer Herren, ja oft haben sie den grösseren und gefahrvolleren Teil derselben zu bestehen und dieselben Abenteuer und Leiden wie ihre Gebieter auszustehen. – Oft heiratet ihr Sohn die Tochter des Padischah, oder umgekehrt, und mehr als einmal geraten sie gerade durch das Gelübde des Padischah in Gefahr. – Mancher unter ihnen wird aber seinem Herrn untreu und tötet die ihm anvertraute Sultanin, weil diese ihn nicht erhören will, oder er wird auf einen in den Seraj geratenen Jüngling neidisch und trachtet ihn zu verderben.

Die Kinder des Padischah sind die SCHEHZADEN, die eigentlichen handelnden Helden der Märchenwelt. Auf Wunsch ihres Vaters, seinem Ungemach abzuhelfen oder aber, was gewöhnlicher der Fall ist, von Liebe angespornt, begeben sie sich auf ihre gefährliche Wanderschaft und kehren nicht früher zurück, bis sie nicht den Gegenstand ihrer Liebe gefunden haben. – Zumeist sind es drei Brüder, allein die zwei älteren geben die Wanderschaft schon am Beginn des Weges vor Erschöpfung auf, während der jüngste um so mutiger ausharret und inmitten seiner Abenteuer auch für seine Brüder sorgt, worauf sie mit den im Zauberkreise der Geister gefundenen Sultanstöchtern heimkehren. – Entweder erscheint ihnen im Traume die Peri-Fee, oder sie verlieben sich in deren Ebenbild, das sie zufällig erblickten. Der Jüngling wird von einer durch den Traum hervorgerufenen krankhaften[10] Leidenschaft erfasst, weder Arzt noch Hodscha können ihm helfen und er muss so lange wandern, bis er über Berg und Tal hinschreitend, beim Kaffeetrinken oder Tschibukrauchen, seinen Traum nicht verwirklicht sieht. – Wenn sie zu dreien wandern, gelangen sie entweder zu einem nach drei Richtungen auslaufenden Weg, oder zu einer Geisterbehausung, oder zu Drachen, die in Brunnen hausen. Derjenige, der auf dem ersten Weg auszieht, kehrt von demselben, wie ihnen auch die Aufschrift verheisst, auch zurück; wer den zweiten betritt, kommt entweder zurück, oder kehrt nie wieder; wer aber den dritten Weg wählt, kehrt nie wieder zurück. Gewöhnlich wählt der jüngste der Brüder den gefahrvollsten Weg, so wie er auch in ihrem ferneren Schicksal das grösste Ungemach und die grösste Gefahr zu bestehen hat. Er ist der tapferste, stärkste und schönste, und deshalb hat er oft auch von dem Neid und der Böswilligkeit viel zu leiden. Daneben sehen wir die Sultansfräulein. Unter diesen ist es ebenfalls die jüngste, die an den Kämpfen der Märchenwelt den meisten Anteil nimmt. Sie sind hauptsächlich der Gefahr am meisten ausgesetzt, dass sie an solche verheirate werden, die sie in die Geisterwelt entführen, oder sie wert den von bösen Geistern geraubt und so lange gefangen gehalten, bis sie nicht ein wandernder Held aus ihrer Gefangenschaft befreit.

Unter den sterblichen Wesen der Märchenwelt erscheint, neben den in den Serajs Geborenen und Lebenden, eine ganze Reihe von Leuten verschiedener Lebensweise und Beschäftigung. So der GÄRTNER, der den Seraj-Garten bewacht, die Blumen pflegt und dem sich Gärtnerjungen verdingen, jene herumirrende Schehzaden, die in die Nähe der Sultanstöchter gelangen wollen; so der HELWA-BÄCKER, (Helwa ist eine mehlspeisartige Süssigkeit) zu dessen Helwa man, wie zu einem Wunder, strömt und der gewöhnlich vermöge seiner[11] Schönheit, oder aber, weil er ein verkannter Sultanssprössling ist, in den Kampf hineingerät; der BESENBINDER, unter dessen drei Töchtern die jüngste jenes Kluge Mädchen ist, die auf die drei listigen Fragen des Sultans die gehörigen Antworten zu geben weiss; der SCHÄFER und der HIRT, in dessen ärmliche Kuliba sich das Rosen- und Perlentränen weinende Mädchen hineinverirrt und mit dem die herumirrende Sultanstochter die Kleider vertauscht; der ACKERMANN, dessen Sohn den sich in den Brunnen hinabgelassenen Schehzade durch einen Eid zwingt, mit ihm zu tauschen; der FISCHER, der aus dem Meere einen solchen Fisch herausfischte, in dem sich eine Zauberfee birgt; der KAMMACHER, der nach Mekka pilgert, indessen der Imam seine Tochter verführen will und ihren Eltern falsche Berichte zuschickt; der KAFFEESIEDER, zu dem die herumirrenden Jünglinge einkehren bald als Gäste, bald als Gehilfen; der HOLZHACKER, dem der Padischah ein Schwert schenkt, das aber zu Holz wird und unter dessen drei Töchtern ebenfalls die jüngste die Fragen des Padischah zu beantworten weiss; dessen Frau das Brunnen-Gespenst holt; oder die drei Töchter eines seiner Genossen, die unter sich davon sprechen, was sie nicht alles tun würden, wenn der Padischah sie heiraten wollte. – Und dann die vielen ARMEN FRAUEN in den Märchen, die bald mit ihren Töchtern, bald mit ihren Söhnen, bald wieder mit ihren Männern ihr Leid haben. – Der Mann der einen war so feig, dass er sich nicht getraute, selbst in das anstossende Zimmer allein hineinzugehen und aus dem später dennoch ein Held wurde; oder die Frau, deren kahlköpfiger Sohn mit dem Begehr vor sie hintrat, dass sie ihm die Sultanstochter zur Frau verschaffe; oder jene, deren einzige Tochter von der Taubenfee jenes Kismet erfährt, dass sie ihr Glück durch einen Toten machen werde. – Dort jenes DIENSTMÄDCHEN, die ihrer Herrin Wasser schöpft, doch im Wasserspiegel der Quelle ihr Gesicht[12] mit dem darin sich abspiegelnden Gesichte der auf dem Baum sitzenden Fee verwechselnd, ihren Krug zerbricht und keine Wasserträgerin mehr sein will. – Schliesslich taucht noch die traurige Schar der WAISEN- und STIEFTÖGHTER auf. Die eine will die Stiefmutter umbringen, weil sie auf ihre Schönheit neidisch ist und nachdem sie ihr gesalzene Speisen zu essen gegeben, zwingt sie sie, sich für einen Trunk Wasser die Augen von ihr auskratzen zu lassen; die andere wird von einer bösen Hexe unter die Peris gebracht, damit sie dort umkomme. – Allein die Bösen werden von ihrem Schicksal erreicht. Die böse Stiefmutter, der treulose Wezir, die bösen Geschwister, der falsche Sklave und die herzlose Wahrsagerin büssen alle am Ende des Märchens in der Weise, dass sie vom Padischah gefragt werden, ob sie lieber vierzig Stockstreiche, oder vierzig Maultiere wünschen. Die vierzig Stockstreiche wünschen sie ihren Feinden, sie ziehen die vierzig Maultiere vor. Hierauf werden sie an den Schwanz der vierzig Maultiere gebunden, die mit ihnen nach vierzig Richtungen auseinanderstieben.

Hieher können wir endlich noch jene verschiedenen Märchentypen reihen, die ausserhalb des Rahmens der bisherigen Gegenstandsgruppen fallen. So z.B. die listige Frau, die sich drei Liebhaber hält, ohne dass diese von einander wissen; ferner der Dieb und der Betrüger, die da wetten, wer in seinem Handwerk geschickter sei. – Das in mehreren Varianten vorkommende Märchen vom Klugen Mädchen, das die Quälereien und Ränken des ihr nachstellenden Bej mit noch grösseren vergilt. – Die Sultanstochter, die nicht sprechen will, und die man nur durch List oder durch einzelne, nur halb erzählte Märchen zum Sprechen veranlassen kann. – Der Trunkenbold, den man auf kurze Zeit zum Padischah macht und noch viele andere Typen der sterblichen Wesen in der Märchenwelt.[13]


II.

Die lieblichsten und mannigfaltigsten Gestalten der Geisterwelt im türkischen Märchenreiche, sind die PERIS oder Feen und Schutzgeister. Sie haben ihr eigenes Reich und ihren eigenen Fürsten. Sie wohnen in einem blendend schönen, von allerlei Edelsteinen schillernden, auf einem Hahnenfusse drehbaren Seraj; halten sich in Gärten auf, die von Nachtigallenliedern erschallen und mit, noch von keinem Menschenauge erschauten Silber-, Gold- und Diamantblumen geschmückt sind, und in Kiosken die von Quellen und Wasser-Spielwerken umgeben sind. Sie sind von einer grossen Dienerschaar umgeben und durchfliegen zumeist in Gestalt von Tauben oder anderer Vögel die von Menschen bewohnten Gegenden. – Gewöhnlich gehen sie in einzelnen Gruppen, zumeist tauchen sie aber ihrer drei, ihrer sieben und ihrer vierzig auf und verwandeln sich, in ein Wasserbecken hinabsteigend, sofort in feenhafte Mädchenschönheiten. – Den in's Unglück Geratenen eilen sie zu Hilfe, verlieben sich in Jünglinge, hauptsächlich in Schehzaden und locken die Erdbewohner entweder unter sich, um sie in Peris zu verwandeln, oder sie bieten den Sterblichen Gelegenheit, sie aus ihrem Peri-zustande zu befreien. Sie verstehen allerlei Zaubereien, können menschliche und tierische Gestalten, sowie allerlei Gegenstände umzaubern; tragen die, welche in Bedrängnis geraten sind, durch die Lüfte von einem Orte zum andern und müssen nur darauf acht geben, dass sie vor dem ersten Hahnschrei zu Hause seien.

Die drei Peris durchfliegen in Vogel- oder Taubengestalt die Märchenwelt. Nachdem sie sich in Quellwasser gebadet[14] und dann schüttelten, verwandeln sie sich in schöne Jungfrauen, essen, trinken, unterhalten sich und fliegen dann weiter. – Bald erscheinen sie in der Hütte einer armen Frau und zaubern das neugeborene Kind damit zu sich, dass auf dessen Lächeln Rosen spriessen, auf dessen Weinen Perlen regnen, und auf dessen Fussspuren Gras hervorspriesst; bald erscheinen sie wieder einem Schehzade im Traume und machen den Jüngling so in sich verliebt. – Wenn aber auch in ihnen die Liebe entflammt, so geben sie dem Jüngling auf irgend eine Weise zu verstehen, dass er ihren, vor dem Bade abgelegten Schleier, oder ein anderes Kleidungsstück verbrennen müsse, damit sie aus ihrem Peri-zustande herauskommen. Geschieht dies, so haben sie die Empfindung, als ob sie ein brennendes Feuer durchfahren würde und ihr Seraj samt dem Garten verschwinden so, dass an deren Stelle nur eine öde Stelle bleibt. – Gewöhnlich wohnen die drei Peris in einem unterirdischen, verzauberten, prächtigen Palast, zu dem man durch einen Brunnen gelangt und oft müssen sie in Gefangenschaft böser Geister auf ihre Befreiung warten. Das Zaubern ist ihre Beschäftigung und sie können sowohl sich selbst, als auch Sterbliche in welche Gestalt immer, verwandeln. Ebenso leben die sieben Peris und auch die vierzig Peris.

Einige Peri-Feen, zumeist die Töchter des Padischah der Peris, leben in einem besonderen Reiche und sind dadurch merkwürdig, dass sich in ihrem Garten, oder Seraj solche Zaubergegenstände befinden, die zu erlangen mehr als ein Schehzade anstrebte. Hunderte gingen bei diesem Unternehmen schon zu Grunde und die dabei Verunglückten wurden gewöhnlich versteinert. Zumeist sind es die bösen Geister, die die Jünglinge dazu veranlassen, damit sie diesem ihren Unternehmen zum Opfer fallen. – Im Garten eines Peri, namens Tschengidschaue, befinden sich derart sprechende[15] und singende Äste, dass auf jedem einzelnen Zweig derselben, Vögel von anderer Farbe und anderer Stimme singen. – Im Garten des Dilalem sind eben solche Weintrauben; anderwärts wieder Granaten- und Veilchen-Büsche, lachende und weinende Äpfel, lachende Quitten, Zauberrosen, ferner Orangen, welche sich bald in Peri-mädchen verwandeln, bald wieder überirdische und phantastische Musik hören lassen. – Und alle diese Orte werden von Zauberdingen oder Tieren bewacht. Zuerst kommt ein offenes und ein gedecktes Tor, dann ein Löwe und ein Schaf, vor diesen Fleisch und Gras; endlich ein brennender und ein erloschener Ofen. Das geschlossene Tor muss vom Eintretenden geöffnet, das offene hinwieder geschlossen werden; das Gras vor dem Löwen muss man dem Schafe, das Fleisch vor dem Schafe dem Löwen geben; im erloschenen Ofen muss man Feuer anmachen, den brennenden Ofen auslöschen. – Der Zaubergegenstand wird von der Peri selbst bewacht und wer in das Zimmer der Peri hineinkommen kann, der muss erst die bei ihrem Kopfe und Fusse stehenden Leuchter vertauschen und dreimal so aufschreien, dass er zuerst bis zum Knie, dann bis zum Nabel und endlich ganz versteinert werde. – Zum Zauberbusche des Dilrukesch, auf dessen Zweigen Vögel von wunderbarer Stimme singen, kann man nur so gelangen, wenn man aus dem Walde, der sich am Wege dahin befindet, einige Vögel fangen kann, diese dann nach dem Hersagen eines Gebetes in einen verfallenen Brunnen wirft, in den Brunnen um den Schlüssel hinabruft, womit man dann eine Höhle aufsperrt. Ebenso befindet sich bei Dilrukesch jener Zauberspiegel, der dem Hineinschauenden die ganze Welt sehen lässt. – Ähnliche Zauberkraft besitzt die Tochter des hindischen Padischahs, die in Gestalt einer Taube den Prinzen in sich verlieben lässt; allein der Vater des Mädchens willigt nur so in die Hochzeit ein, wenn jener ihm drei[16] Wünsche erfüllt. – Auch die Tochter des Sultans Tschinimatschin versteht Zauberkünste, und wird durch sie die Frau des Schehzaden.

Möglichst mannigfaltig sind die verschiedenen Zaubereien und Zauberdinge der Peris. So der Fisch-peri, dessen Schuppenkleid später von seiner Geliebten verbrannt und so verhindert wird, dass er sich wieder in einen Fisch verwandle, und der in die Mitte des Meeres einen goldenen und diamantenen Palast hineinzaubert, dann eine Kristallbrücke, eine Kaffeemühle, die man nur drehen muss, damit die Speisen nur so herausströmen; der aus einem Ei einen Esel herauskommen lässt, ein neugeborenes Kind sprechen lässt, mit einem Worte, all das in Erfülling gehen lässt, was der Padischah wünschte. – So ferner die Zaubernadel, durch welche der Sterbliche in einen Vogel verwandelt wird, aus dessen Blutstropfen ein Rose, aus dieser wieder ein Vogel und aus der Nadel auf dessen Kopfe wieder ein Mensch wird; der Zaubertisch, dem man nur sagen muss »Tischlein deck dich« und die Speisen darauf gehen nicht aus; die Zaubermühle, der, wenn man sie nach rechts dreht, Gold und wenn man sie nach links dreht, Silber entströmt; der Zauberknüppel, den man nur ein wenig aneifern muss und er schon alles niederhaut; der Zauberring, der auf dem Finger des rechten Mannes die ferne Gefahr wittern lässt; der Zauberspiegel, in den man nur hineinsehen muss, damit der, alle Wünsche erfüllende Geist erscheine; das Zauberschloss, das, wenn es irgend jemandem auf den Magen gelegt wird, alle Sünden und Vergehen verrät und die Diamantfeder des Peri, welche ebenfalls vielem Kummer und Leid ein Ende macht.

Die männlichen Peris sind gewöhnlich die Padischahs oder Schehzaden der Peris. Obgleich sie auch in Tier- (Schlangen-, Vogel-)Gestalt erscheinen und sich so sterbliche Frauen suchen, so ziehen sie sich, wenn es Abend geworden, in[17] wunderschöne Jünglinge verwandelt, zurück. Zumeist waren auch sie sterbliche Wesen gewesen, die noch in ihrer Kindheit von den Peris entführt wurden und von diesen streng bewacht werden, damit sie sich in keine sterbliche Frau verlieben und durch sie von ihrem Peritume befreit werden können. – In ihrer Nabelgegend haben sie ein goldenes Schloss, durch welches man, wenn es geöffnet wird, in einen Tscharsi gelangt, worin Leute arbeiten. Zuweilen ist ihr Magen, anstatt mit einem Schlosse versehen zu sein, aus reinem Golde. Gewöhnlich fliegen sie in Vogelgestalt zum Fenster ihrer Geliebten hin und wenn es dem Peri gelingt, seine Tierhaut verbrennen zu lassen, so hat sein Peri-zustand ein Ende.

Zahllos sind die Peri-diener, die im Dienste der Peri-Prinzen stehen. Sie verschaffen und bringen ihren Herren die Mädchen, sie begleiten die Mädchen in die Paläste, sie vollführen die Befehle der Sterblichen, welche unter die Peris geraten sind. Im Märchenreiche sind sie die Haremwächter. – Der bedeutendste unter ihnen ist der Riesenaraber, der schwarze Peri, dessen Oberlippe den Himmel und dessen Unterlippe die Erde fegt. Er taucht entweder aus einem Brunnen empor, oder erscheint beim Berühren eines Zaubergegenstandes, oder aber, wenn man seinen Namen ausspricht. »Of« seufzt ein armer Mann hervor und schon steht ein Araber vor ihm, der Of heisst. Ein anderer heisst Hadschi-Baba, ein dritter führt den Namen Laklak Aga, der eine Lippe, wie eine Schaufel und Füsse von acht Ellen Länge hat. Sie geben den Mädchen, die in das Seraj entführt wurden, bevor diese zu Bette gehen, Scherbet zu trinken, in den sie Schlafpulver gemengt. Sie bringen die verschiedensten Zaubergeräte, wenn sie gerufen werden.

Von Peri-natur ist noch der Prinz von Jemen, der der Sultanstochter Kamm und Spiegel schickt. Kämmt sie sich damit und sieht in den Spiegel hinein, so wird sie sofort[18] zur Taube und fliegt zum Prinzen hin. Ferner der überaus starke Araber Üzengi, dem man sein Wunderschwert raubt und der, kaum dass es aus der Scheide gezogen wurde, dem Räuber nachspringt und den Schwerträuber ergreift, den er dann vierzig Tage lang in den verschiedensten Zauberkünsten unterweist. – Zauberkraft besitzt auch der Aschenbrödl-Junge, der mit der von sich abgebeutelten Asche ein solches Unwetter heraufbeschwört, dass die Bauern nach Hause flüchtend ihre Pflüge auf den Ackern lassen und er aus deren Eisen sich eine Lanze schmieden lässt. – Der Pferdejunge, der aus Pferde-urin entstehend, der Schrecken der bösen Geister wird und endlich der Kahlkopf, der entweder schon als solcher zur Welt kommt und unter die Peris gerät, oder aber eine Kaidaune über seinen Kopf zieht und so eine Glatze bekommt. Peri-diener bringen ihm Silber-, Gold- und Diamantenkleider mit eben solchen Schwertern und Pferden von denselben Farben und im Lanzen-Kampfspiele besiegt er seinen Gegner. Der kahlköpfige Junge, oft auch blöde, findet im Walde Gold, das er mit seinem Bruder teilt; stosst auf Zaubergeräte, mit deren Hilfe er die verschiedenen Wünsche der Padischahs erfüllen kann.

In steter Tiergestalt erscheint auch der SMARAGD-ANKA, der Sultan der Vögel. Er bringt den in die siebente Erdschichte geratenen Schehzade aus Dank dafür, dass er seine Jungen vor einer Schlange gerettet, wieder auf die Erdoberfläche zurück. Er holt das im Himmelsgarten sich befindliche Lebenselixir, und gibt er jemandem ein-zwei seiner Federn, so eilt er ihm immer zu Hilfe, wenn er sich in Nöten befindet. Zur Frau begehrt er die jüngste Tochter des Padischah und gewöhnlich ist er den Sterblichen wohlwollend gesinnt.

Das MONDPFERD taucht entweder aus dem Meere empor, indem es aus seinem Maule Edelsteine speit, oder es wird[19] vom Peri aus Moschus und Ambra geknetet und kommt so zum Leben. Gleich dem Anka ist auch das Mondpferd zuweilen der Sohn des Padischah der Peris, den man im Ställe mit Rosenwasser tränkt und Pistazien füttert. Er trägt die Flüchtlinge durch die Lüfte fliegend und ob man ihn auch mit zentnerschweren Ketten fesselt, im Momente der Gefahr reisst er sich los. In seinen aufgeschlitzten Bauch legt er die Sultanin hinein und verwandelt sich in einen feenhaften Seraj. Sein Haar glänzt wie Gold und wird manchmal von jenem Pferde geboren, das die Schale des Zauberapfels des Derwisch gegessen.

Ihm gleicht das ZAUBERPFERD, das aus einer Quelle jenseits des Berges oder aus dem Meere emportaucht. Wird es von jemandem während des Trinkens gesattelt und beschlagen, oder kann jemand eines seiner Füllen mit einem Baumwollknäuel einfangen und besteigt es, so trägt es den auf seinem Rücken Sitzenden, wohin man will. – Aus der Tierwelt stehen mehrere im Dienste der Peris. Der Löwe und der Tiger halten um die Hand von Sultanstöchtern an und bringen sie in ihr Reich; auf dem Grunde des Peri-Brunnens halten sich das weisse und das schwarze Schaf auf, von denen das weisse denjenigen, der sich ihm anklammert auf die Erde, das schwarze hingegen in die siebente Erdschichte hinabträgt; eine Maus stiehlt auf den Befehl des Padischah der schlafenden Hexe den Zauberspiegel von unter dem Polster hervor; ein Hahn pflegt den schmausenden Peris Wasser zu bringen; Fische und Ameisen geben demjenigen, der sie aus einer Gefahr befreit, zum Danke ein Stück ihrer Schuppen oder ihres Rückens; eine Ziege säugt und nährt die ausgesetzten Sultanskinder, und eine Schlange zeigt sich dankbar, als man ihr den Stosszahn eines Elefanten aus dem Rücken zieht.

Die Macht der Peris zeigt sich auch, wenn das Schiff auf[20] der Fahrt plötzlich stehen bleibt oder sich zu drehen anfängt, weil unter den Reisenden jemand nicht sein Versprechen eingelöst hat. Ebenso gerät auch ein Baum im Walde in Bewegung und läuft vor dem davon, der ihn fällen will. – So auch jener Stein, der auf das Klagen des seine Leiden schildernden Mädchens hin zu sieden und zu schäumen anfängt, bis er nicht platzt. Das märchenhafte Bad heilt die Kranken, wenn sie darin ihre Erlebnisse erzählen. Den Handschar aus der Türe oder seiner Scheide zu ziehen, ist nur jener im Stande, der damit einen bösen Geist getötet. Und all diese Wunder geschehen zufolge der Zaubereien der Peris.

Peri-Natur zeigt ferner auch der Derwisch, der Dschin, der Pir und der Hodscha. Der DERWISCH steht gewöhnlich im Dienste der Peris, seine Töchter sind sehr oft Peris und er erscheint entweder im Traume oder in der Nähe einer Quelle am Strassenrand. Dem kinderlosen Padischah ist er der Überbringer des kinderverheissenden Traumes und ebenso ist es wieder er, der das so geborene Kind nach Erreichung eines gewissen Alters wegträgt. Er hält es aber nur sieben Jahre bei sich, dann bringt er es wieder seinen Eltern zurück. Ebenso erteilt er auch der kinderlosen Frau Ratschläge und wird er gerufen, so erscheint er aus der Mitte des Stromes, die Peitsche knallend mit grünem Turban und grünen Pantoffeln. – Es kommt auch vor, dass er im Traume erscheint und den Jüngling sich in ein Peri-Mädchen verlieben lässt. Er teilt den Sterblichen Zauberworte mit, durch die sie zu Vermögen und Glückseligkeit gelangen können; er hilft den Schehzaden ihre Geliebten aufsuchen und entführen und in zweien seiner Haare liegt eine solche Macht, dass derjenige, der in deren Besitz gelangt, damit alles erreichen kann.

Der DSCHIN wohnt in der Nähe der Friedhöfe, fliegt durch die Lüfte, oder entsteigt dem Meere. Er bringt diejenigen,[21] die von einander getrennt wurden, wieder zusammen und hütet sich nur davor, dass er während seines Fluges den Sternen nicht nahe komme, damit er von ihnen nicht verbrannt werde. – Als Greis mit langem Haar wickelt er seinen weissen und schwarzen Knäuel, den Tag und die Nacht ab, beziehentlich auf. Zuweilen taucht er als Baum aus dem Meere empor, damit seine in einer Kiste versteckte Geliebte auf seinem Knie ein wenig ausruhen könne. – Der graubärtige PIR ist denen, die sich in Nöten befinden, ein gutherziger Ratgeber; er betet zu Allah und die ihrer Augen Beraubten erlangen wieder ihre Sehkraft; er lässt Amin auf sein Gebet sagen und das als Opfer dargebrachte Kind ersteht zu neuem Leben; er erteilt Ratschläge, wie auch der versteinerte Jüngling zu neuem Leben erweckt werden kann. Er schützt die Menschen hauptsächlich vor den bösen Geistern. – Der HODSCHA befasst sich gewöhnlich mit Heilen, Prophezeien und Wahrsagen. Der in Nöten geratene Padischah holt vor allem den Rat des Hodscha ein und dieser weissagt entweder durch Sterndeuterei, oder mittels des bei den mohamedanischen Völkern gebräuchlichen fal und remil. – Es gibt auch Wahrsagerinnen, die hauptsächlich Mädchen mit Ratschlägen versehen und ihnen ihr Kismet verkünden.


III.

Die schauerliche Gestalt des türkischen Sagenkreises ist der DEW, gleichsam ein Gemisch von Teufel und Riese. Während die Peri in schattigen Auen und in den von Flüssen durchzogenen Hainen hausen, hält sich der Dew hinter Bergschlüchten in schwer zugänglichen verkümmerten Brunnen,[22] abseits liegenden Höhlen und unterirdischen Schlössen auf. Er erscheint manchmal in menschlicher, meistens jedoch in schaudererregender tierischer Gestalt. Der Kopf ist mit einem Hörn, der Fuss mit einem Sporn geschmückt, oft ist er unzugänglich, denn sein Element ist das Feuer oder das Wasser. Oft auch ist er für das menschliche Auge unsichtbar, und obwohl er in der Regel von riesenhafter Grosse und mit gigantischer Kraft ausgestattet ist, erschrickt er dennoch selbst beim blossen Anhören des Namens einzelner weltberühmten Helden. – Es gibt übrigens auch gutgesinnte Dews, welche den umherirrenden Helden hilfreich bei Seite stehen, besonders wenn letztere mit Peris in Verbindung stehen. In der Regel bewachen sie die Grenzen der unter der Macht der Peris stehenden Länder, können jedoch selbst diese Grenzen nicht überschreiten. Ihre Nahrung besteht meistens aus Menschenfleisch und sie verlegen sich hauptsächlich auf den Raub schöner Sultanstöchter. Oft halten sie das Wasser eines ganzen Landstriches oder einer Stadt zurück und lassen es nur gegen Umtausch eines Sultansmädchens frei fliessen. Zuweilen lassen sie sich auch im königlichen Garten nieder, und vernichten dort sämtliche Baumfrüchte. – Die Dews bewachen übrigens nicht nur Mädchen, sondern gewisse Zaubergegenstände und wenn jemand von ihrem Garten irgend etwas fortträgt, dann erheben sie ein unbändiges Geschrei und fürchterliches Geheul. Die ausserordentliche Schönheit des irdischen Mädchens unterjocht sie jedoch ebenfalls und sie begnügen sich im schlimmsten Falle damit, sich in der Nähe der in Gefangenschaft geratenen Mädchen aufzuhalten.

Die Mutter des Dews, die DEW-MUTTER oder DEW-FRAU hält sich grösstenteils auf der Landstrasse auf und sitzt entweder beim Spinnrocken am Fusse eines Berges, oder sie zündet Feuer im Ofen an; hie und da bereitet sie Helwa. Die rechte Brusthälfte auf die linke Schulter, die linke Hälfte[23] dagegen auf die rechte Schulter überschlagend, fliesst aus der einen Hälfte der Brust Blut, während aus der anderen Eiter trieft. – Oft erreicht sie die Grösse eines Minarets, und wenn sie einen Fuss auf einen Berg, den anderen jedoch auf einen zweiten Berg stemmt, nimmt sich ihre Brust wie ein Fettschlauch aus; dabei hält sie ein riesengrosses Stück Harz im Munde, durch dessen Kauen sie ein aus einer halbstündigen Entfernung hörbares Geräusch hervorbringt. – Ihr Atem verursacht einen furchtbaren, selbst den Erdenstaub aufwirbelnden Sturm. Ihre Arme sind acht Ellen lang; die sich ihr nähernden erblickt sie aus einer Entfernung von tausend Schritten, und hebt sie dann so leicht, wie einen Topfdeckel in die Höhe. – Wenn ein verirrter Sterblicher ihr zufällig begegnet und sie nicht mit »Mütterchen« anspricht, wenn er ihre Brüste nicht umarmt, und ihre Milch nicht trinkt, dann verzehrt sie ihn; wenn er sie jedoch »Mütterchen« nennt, dann sagt sie zu ihm auch: »Mein Sohn« und fragt ihn, woher er komme, wohin er gehe, und wenn sie ihm in etwas behilflich sein kann, so säumt sie nicht, es sofort auszuführen. Ist es ihr jedoch unmöglich, dann führt sie ihn in ihre Wohnung und beratschlagt sich diesbezüglich mit ihren Söhnen.

Die DEW-SÖHNE sind in der Regel drei, sieben, oft aber auch vierzig an der Zahl, hie und da jedoch beläuft sich ihre Zahl auf achtzig. Damit dem Sterblichen von diesen Dew-Söhnen kein Leid zugefügt werden könne, verwandelt ihn die Dew-Mutter in irgend einen Gegenstand, in ein Gefäss, eine Tabakdose, die sie dann auf einen Schrank hinstellt. Aber selbst dann fühlen die Dew-Knaben den Menschengeruch heraus und ihr erstes Wort bringt diese Empfindung sofort zum Ausdruck. – Ihre Mutter will sie dann glauben machen, dass sie diesen Geruch nur deshalb verspüren, weil sie ihre Zähne nicht gehörig gereinigt hatten. Darauf ziehen[24] sie mit Hilfe grosser Gerten die zwischen ihren Zähnen zurückgebliebenen Überreste menschlicher Körperteile hervor, und beruhigen sich dann nach und nach. – Oft offenbaren sie sogar ihre Herzensgüte, indem sie den in Menschengewalt wieder umgewandelten Sterblichen als Bruder aufnehmen und behandeln; infolgedessen beeilen sie sich auch ihm in jeder Hinsicht an die Hand zu gehen, damit er nur sein Ziel erreiche. – Wenn sie jedoch nicht im stände sind etwas für ihn zu leisten, dann führen sie ihn zu ihrer über eine grössere Macht verfügenden Tante, die doppelt so viele Söhne hat und wenn auch diese ihrem Günstling nicht helfen und ihn von seiner bedrängten Lage befreien kann, dann führen sie ihn zu einer noch mächtigeren Tante, die noch einmal so viele Söhne hat, als die erste Tante, und unter deren Söhnen sich immer wenigstens einer findet, der dem Verirrten zu seinem Ziele verhilft. – Als Belohnung verlangt die Dew-Frau bloss die jeden Tag zu erfolgende Zustellung eines Menschen oder Schafes, ansonsten sie den Sterblichen samt seiner Frau verschlingen müsste. Die Dew-Frau verwandelt sich entweder in ein arabisches Mädchen, damit sie ihren Söhnen Menschenfleisch verschaffe, bisweilen steigt sie jedoch in ein Gefäss und geht so in der Luft schwebend ihrer Beschäftigung nach. Sie wacht mit voller Hingebung und Ernst über die in den Peri-ländern aufbewahrten und im Zauberbanne stehenden Gegenstände; nichtdestoweniger bringt sie die zu deren Auffindung herbeieilenden Schehzaden gutwillig auf den rechten Weg und unterweist sie, durch welche Mittel sie die sich als Hindernisse entgegenstellenden Gefahren vermeiden können.

Ungleich grausamer und unbarmherziger ist dagegen der Dew selbst. Er wohnt in unterirdischen Höhlen und nährt sich von Menschenfleisch. Es gibt unter ihnen auch solche, die beinahe unzugänglich sind. So der Wind-dew, dem man[25] durch gar keine Waffe beikommen kann; er stürzt sich wie ein orkanartiger Wirbelwind aus der Luft auf sein Opfer nieder und schleppt so seinen Auserwählten mit sich fort. – Der Dew mit den drei Gesichtern, dessen Kraft so gross ist, dass er das stärkste Gewehr mit dem kleinen Finger ergreifen kann; der rote Dew, der ein solch sengendes Feuer ausstrahlt, dass er durch dasselbe in meilenweiter Ausdehnung alles in Brand steckt. Der klingelnde Dew kommt nur einmal jährlich zum Vorschein und ist ein grosser Liebhaber des Bärenfleisches. Er ist so gross wie zwei Berge zusammen genommen, seine Hörner haben die Grosse eines Fichtenstammes und die daran angebrachten Schellen sind so gross, wie die Kuppelwölbung eines Bades. – Wenn der mädchenraubende Porsuk-Dew irgendwo erscheint, verfinstert sich der Himmel und heulende Stürme brausen in der finstern Luft. – Berühmt sind ausserdem in der Reihe der Dews, der schwarze Dew, der graue Dew, der nagellose Dew, der Reh-dew, die übrigens am Ende doch, wenn auch meistens durch Hinterlist, zu Grunde gehen. – Hie und da üben sie auch Gutes aus. Wenn zum Beispiel ein Armer durch Zufall in ihre Höhle gelangen kann, so verhelfen sie ihm zur Erlangung eines grossen Schatzes; wogegen sie den reichen, aber böswilligen Bruder dieses Armen verschlingen. Es kommt auch vor, dass der Dew einen Sterblichen an Kindesstatt annimmt und bis an sein Lebensende für ihn sorgt. – Wenn ein Sterblicher den Dew verwundet, dann ruft er dem Angreifenden zu, er möge ihn noch einmal angreifen. Die darauf bezügliche Antwort erfolgt immer in dem Sinne, dass er ihn deshalb nicht angreifen will, weil ihn die Mutter auch nur einmal zur Welt brachte. Sodann rollt sein abgeschnittener Kopf oder sein verwundeter Körper in einen Brunnen, von welchem aus ein Weg in sein Schloss führt, wo in der Regel in Gefangenschaft geratene Sultanstöchter auf Befreiung[26] warten. – Meistens schläft der Dew vierzig Tage lang, während welcher Zeit er leichter zugänglich ist; er kann jedoch zumeist nur Kraft seines Talismanes vernichtet werden.

Bedeutend boshafter ist der DRACHE. Dieser hat keine menschliche Gestalt mehr, sondern erscheint als ein feuerschnaubendes, tierisches, drei-, sieben- oder vierzigköpfiges Ungeheuer; nur sein Gesicht hat einigermassen ein menschenähnliches Gepräge. – Wenn man ihn verwundet, oder alle seine Köpfe mit Ausnahme eines Einzigen, abschneidet, so bittet er ebenso wie der Dew, um einen nochmaligen Angriff. Der Angreifende erfüllt in der Regel seine Bitte nicht, worauf der Drache in den Brunnen kollert, von dort aus gelangt er in's Seraj, wo er die geraubten Sultanstöchter überwacht. Die Drachen, in der Regel drei an der Zahl, leben als Geschwister, in brüderlichem Einvernehmen, sie sind alle von grosser Stärke und grauenhaftem Anblick, und hüten in ihrer Höhle einen ungeheuren verborgenen Schatz, der jedoch als Beute dem Sieger anheimfällt. Letzterer erlangt auch die Mädchen, deren Leben er zumeist schont. – Auch sein Leben hängt von dem ihn beschützenden Talisman ab. Es kommt jedoch auch vor, dass er hingerafft wird, sobald eins oder mehrere seiner Haare versengt werden; jedoch müssen diese während seines vierzig Tage lang dauernden Schlafes aus seinem Körper herausgezogen werden. Er erwacht zwar beim Herausziehen einzelner seiner Haare; sobald er aber ein menschliches Geschrei vernimmt, schrickt er zurück. – Auch unter den Drachen gibt es einzelne, hervorragendere und mehr Grauen erregende Gestalten. Als solcher erscheint der unsichtbare Drache, gegen den selbst die Peris nicht aufkommen können, denn jener wird nur dann sichtbar, wenn sein Talisman, ein Himmelsgestirn, hinunterfällt. Der Feuerdrache, den man nur dann umbringen kann, wenn man ihm[27] eine von den Peris stammende und zum Geschenk erhaltene Sandmenge in die Augen streut. Übrigens wird dieser Sand, besonders mit Wasser vermischt, sehr oft im Kampfe gegen den Drachen angewendet. Der luftlose Drache erwarb sich als Mädchenräuber einen weitklingenden Ruf. Seine Abkömmlinge erlangen ihr Augenlicht wie gewisse Tierarten, erst einige Tage nach ihrer Geburt. Dieser luftlose Drache ist nur dann zu einer gewissen Nachsicht geneigt, wenn man seinen Sprösslingen nicht nahetritt und ihnen keinen Schaden zufügt.

DIE HEXE, die boshafte DSCHADY, die schaudererregende alte Vettel, deren Äusseres schon Furcht einflösst, steht meistens im Dienste der Dews, um es auf die Menschen abzusehen, und sie in die Falle zu locken. Ihr Gewerbe besteht in der Ausübung vielerlei Zauberkünste (Sihir, Büjü) und Blendwerke. Sie haust im Zauberschlosse, welches eine bald löwenartige, bald tigerartige Katze bewacht. Diese Katze jedoch ist eigentlich ihre Tochter. Die Hexe bringt die ihr unterkommenden und sich in der Nähe verirrten Menschen zu dem Dew, und bestrebt sich, in verschiedenen tierischen Gestalten erscheinend, sie irrezuführen und in die Falle zu locken. Die so Verfolgten können dann nur durch Peris vom Bannkreise der Hexe gerettet worden; sie müssen aber erst die Fähigkeit erlangen, sich ebenso wie die Hexe in verschiedenartige Gestalten verwandeln zu können. Meistens verfolgt sie in ein Gefäss gestiegen, und indem sie als Peitsche eine Schlange benützt, fliegend ihre Rettung suchenden flüchtigen Opfer. – Hie und da ist ihr Mann ein Dew, und ihre Tochter eine Peri, und in ihrem in der Meeresmitte stehenden Seraj befinden sich die zwei Zauberquellen, deren eine Blut, die andere dagegen Honig spendet; Flüssigkeiten, denen beiden Zauberkräfte innewohnen. – In verschiedenen Gestalten als Pferd, Hirsch, Hund, Affe und Katze herumstreifend,[28] pflegt sie sogar die Gestalt eines Pirs oder Derwisches anzunehmen, damit sie ihr Zerstörungswerk umsoleichter ausüben könne. Am schrecklichsten ist die Tschil-Hexe und die den Zaubertrank zubereitende Emir. – In seelischer Verwandtschaft mit der Hexe steht die Zauberin, die als Frau eines Derwisches dieselben Zauberkünste ausübt, als die oben erwähnte Hexe.

Die Macht und meistens auch das Leben der Dews und der Drachen wird von ihrem TALISMAN beeinflusst, und oft auch vernichtet. Sowohl die gutmütigen, als auch die böswilligen Geister, hauptsächlich jedoch letztere, besitzen in einem sehr weit entfernten und für den Sterblichen fast unzugänglichen Orte einen verborgenen Talisman. Wenn es nun gelingt, diesen zu vernichten, dann werden auch dessen Eigentümer sofort zu Grunde gerichtet. – So befindet sich unter anderen ein Talisman auf einer, in der Mitte des siebenschichtigen Meeres sich erhebenden Insel; jedoch muss man ihn daselbst erst in dem Magen eines Ochsen suchen, wo er in Taubengestalt in einem dort versteckten Vogelkäfig zu finden ist. – Ein anderer Talisman ist in einem Seraj, wohin man nur durch Zaubermittel gelangen kann. Das eiserne Tor dieses Seraj ist aber nichts anderes, als der Rachen eines Löwen, in dessen Magen sich dann, als Talisman, drei Tauben in einem Vogelbauer aufhalten. – Ein anderesmal überwacht den Talisman ein sich auf einem Berge aufhaltender Hirsch; wenn man nun diesen tötet, und die in dem Herzen des Hirsches verborgene Perle auf die Erde fällt, und wenn diese Perle dann durch Peris in den Mund des toten Tieres gelegt wird, dann erwacht letzteres zum Leben, und der Eigentümer des Talismans geht zu Grunde. – Dann kommt es vor, dass der Talisman durch drei Singvögel symbolisiert wird, die sich im Magen eines, in der Mitte des Meeres schwimmenden Fisches und[29] dort ebenfalls in einem Vogelhause aufhalten. – Hie und da verbirgt sich der Talisman in einem halb mit Wasser, halb mit Blut gefüllten und in einem Garten stehenden Waschbecken; dort schwimmt ein halb menschen-, halb fischähnlich gestaltetes Tier. In dem Vogelhaus, das sich im Magen dieses Tieres befindet, leben drei grünköpfige Tauben, die hier den Talisman vorstellen. – Auch in der siebenten Schichte der Erdrinde hält sich der Talisman verborgen auf. Dort selbst spaziert eine grosse Katze, die am Scheitel weisses Haar trägt, durch dessen Verbrennung der Talisman vernichtet wird. Diese Katze ist jedoch so stark, dass sie es auch mit zehn Löwen aufnimmt, und ist einmal im Monate zugänglich, nämlich nur wenn sie auf einige Stunden ihre Augen schliesst. – Ein Stern des siebenten Himmels ist ebenfalls ein Talisman, der sobald er niederfällt, gleich zu Wasser wird. Wenn jemand in diesem Augenblicke, diesen Talisman mit irgend einem Gegenstand zudeckt und einen Schluck daraus macht, dann ist der böse Geist, den dieser Talisman beschützt, verloren.


Es bleibt mir nur noch übrig, jenen Einfluss zu erwähnen, den der Islam auf die osmanische Märchenwelt ausübte. Da es sich um Wandermärchen handelt, so ist das islamisch-orientalistische Element nur spärlich vertreten. Nur einzelne sind als solches zu erwähnen. Ein solches ist vor allem anderen die häusliche Einrichtung und Ordnung im Familienleben des Padischah und der übrigen Einwohner des Märchenlandes, mit ihrem Harem, Haremswächter und ihren Sklaven. So verrichtet der Held, bevor er in die Ferne zieht, sein Abdest und dann sein Gebet auf seinem Namaz-Teppich. So heiratet er auch alle drei Jungfrauen, sobald er sie von[30] dem Drachen befreit hat. – Auch kommt es ab und zu vor, dass sich ein Prinz einer Schönen in unbewachten Augenblicken nähert, und sie ruft ihm dann zu: »Siehst du denn nicht, dass du eine Frau vor dir hast?« Und erst wenn sie mit dem Schleier ihr Anlitz bedeckt hat, ist es ihm gestattet sein Anliegen vorzubringen. – Auf den Islam weist auch der Ritus der Brautwerbung hin, welche auf Allahs Befehl und mit Berufung auf die Verordnung des Propheten geschieht. Das Vorkommen des Dschami und des Minares in Verbindung mit den Funktionen des Imams, Hodschas, Softas und Müezzins, die gegenseitige Begrüssung derselben mit dem islamischen, selam alejküm'; wobei die Gläubigen mit, We alejküm selam, den Gruss zurückgeben. – Die Selamlik-Feier des Padischah am Freitag; die gegenseitigen Beschenkungen anlässlich des Bajram-Festes, die usuellen Kurban-lämmer, und die Pilgerfahrt nach Mekka. Das in kritischen Zeiten an Allah gerichtete Gebet und das Amin am Schlusse des Gebetes. – Oft greift der Schehzade den Feind mit der Frage an, ob er den wahren Glauben annimmt oder nicht. Das Vorkommen des mohammedanischen Rosenkranzes, des tespih, das Einhalten der islamischen Gebräuche bei den Hochzeitszeremonien und bei ähnlichen Volksgebräuchen und Lebensarten, die auf Aberglauben beruhen, als zum Beispiel das Weissagen aus dem Sande (remil), das Prophezeien aus gewissen Zeichen (fal), die mit den heiligen Sprüchen vollgeschriebenen Amuletten (nuskha); ferner die Bereitung des süssen Helwa und Lokma, das Geniessen des Kaffees, Nargiles, Tschibuks und Scherbets, sind Elemente eines orientalischen Motives. – Ebenso weisen die Beschreibungen der Landschaften und der Frauen auf morgenländische Poesie und osmanischen Gedankengang hin. Die reizenden Frauenbilder, um deren Huld die Padischahsöhne werben, sind huri-ähnlich, tragen die Schönheitsmale immer paarweise (tschifte[31] ben) auf den Wangen, und ihre Augenbrauen sind in einen hochgeschwungenen, halbmondförmigen Bogen zusammengewachsen. Ihre Gestalten sind schlank wie Cypressen, ihre Schönheit gleicht dem Vollmond, dem Mond am vierzehnten. Das Rot ihrer Lippen dringt durch sieben Schleier hindurch und beleuchtet das Land meilenweit, wie das herrlichste Abendrot.

Endlich will ich noch erwähnen, dass die deutsche Übersetzung meiner osmanischen Volksmärchen zwar keine philologische, d.h. wörtliche Wiedergabe ist, je doch inhaltlich mit dem Originaltexte vollständig übereinstimmt. Ich bestrebte mich in erster Reihe die Märchenmotive in vollständiger Treue wiederzugeben, ebenso die verschiedensten Märchentypen, die insbesondere und vor allen andern den Folkloristen interessieren. Nur hie und da erlaubte ich mir zweierlei Varianten in einem Märchen zusammenzufassen, oder bei einzelnen Märchen einen nicht hinpassenden Teil wegzulassen. Aus dem reicheren Material des osmanischen Textes veröffentlichte ich hier in deutscher Übertragung diejenigen, welche fast sämtliche charakteristischen Merkmale der osmanischen Volksmärchen enthalten.


BUDAPEST,

30. Januar 1905.

I. Kúnos.


1

Sammlung osmanisch-türkischer Volksdichtungen (Oszmán-török népköltési gyüjtemény). I Band: Volksmärchen, II Band: Volksmärchen und Volkslieder. Budapest 1887–1889. Ferner: Mundarten der Osmanen. Gesammelt von I. Kúnos (Proben der Volkslitteratur der türkischen Stämme. Herausgegeben von W. Radloff). St Petersburg. 1899.

2

Stoffliche Verwandtschaft zeigen unsere Märchen ausserdem auch noch mit den kaukasischen Volksmärchen. Vermittler dieser Beziehungen mochten wohl jene tscherkessischen und georgischen Sklavinnen gewesen sein, die als Odalisken (Odalyk) in türkische Familien gerieten und ihre heimatlichen Märchen dahin verpflanzten.

Quelle:
Kúnos, Ignaz: Türkische Volksmärchen aus Stambul. Leiden: E.J.Brill, (1905), S. V5-XXXII32.
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