Von einem Bauern, der ein großer Schelm war.

[121] In einem Dorfe, das man Bettelhecken hieß, wohnte ein Bauer Namens Lerche. Dieser Lerche war so zu sagen ein rechter Dämel: er war nie mit seiner Arbeit zur gehörigen Zeit fertig. Wenn seine Nachbarn im Früjahre auf das Feld giengen und anfiengen zu pflügen und zu säen, da hatte er noch da und dort sich herum zu treiben und alle Ackergeräte von dem und jenem zusammen zu borgen, und wenn er an die Arbeit gieng, arbeitete er nicht von ganzer Seele, sondern als ob er träume oder nachtwandle stund er oftmals lange da oder machte sich mit seiner schlechten Pfeife zu schaffen, oder plauderte mit irgend jemandem. So verarmte er denn völlig und hatte kaum noch einen schlechten Gaul, ein Öchslein und ein Kühlein. Er gieng nun pflügen mit dem Ochsen und dem Pferde, an einen Pflug gespannt. Als er so eines Tages pflügte, zwitscherten um ihn herum und über ihm die Lerchen gar lustig. Ihm gieng aber das Pflügen gar nicht von der Hand und er dachte im Stillen ›Alle Leute haben ihren Spott an mir und selbst die Lerchen, die nichtswürdigen Dinger, laßen mir keine Ruhe.‹ Und als er so überaus böse geworden war, nahm er einen Stein, um damit eine Lerche zu werfen, die gerade über seinem Kopfe zwitscherte. Aber was für ein Unglück geschah! Der Stein fiel gerade auf den Ochsen herab und schlug ihn todt. Da kam er herbei, faßte den Ochsen bald bei den Hörnern, bald am Schwanze und versuchte ihn auf die Beine zu stellen, aber es gieng nicht. Jetzt sah er, daß sein Schwarzer maustodt sei, und stellte sich zu ihm hin und fieng an zu flennen und zu wehklagen. Als er eine gute Weile so geflennt hatte, nahm er den Schwarzen, legte ihn auf[121] die Schleife1, spannte die alte Stute vor, fuhr ihn nach Hause und zog ihm dann die Haut ab.

Am andern Morgen fuhr er mit der Haut in die Stadt, um sie zu verkaufen, und gieng gerades Weges zu einem Gerber, den er kannte. Der Gerber war schon ein ältlicher Mann und hatte eine junge Frau, die es mit dem Pfarrer der Stadt hielt. Als der Bauer mit der Haut kam, fand er den Herrn bei der Frau; sie versteckte aber schnell den Pfarrer in einen Schrank und dachte ›Der dumme Bauer wird das nicht gemerkt haben.‹ Der aber hatte es sehr wol gemerkt. Inzwischen war der Gerber auf den Markt gegangen und der Bauer wartete so lange bis er wieder kam. Als der Gerber in die Stube trat, grüßte er den Bauer und sagte ›Willkommen, mein lieber Lerche! Was bringst du heute gutes, daß du zur Zeit der Feldarbeit gekommen bist?‹ »Was kann ich viel gutes bringen? Ich habe dir eine Ochsenhaut zum Verkaufe gebracht. Mir ists gestern sehr schlecht ergangen; wenn Gott der Herr einen Menschen verläßt, so verläßt er ihn auch überall und an allen Enden. Denke dir, als mir gestern das Pflügen nicht von der Hand gehen wollte, ärgerte mich sogar das Zwitschern der Lerchen, und ich toller Kerl nahm einen Stein und wollte eine Lerche todt werfen; aber als der Stein herab fiel, erschlug er meinen Ochsen.« Der Gerber bedauerte den Bauer von Herzen, sah die Haut an und fragte, was er für die Haut wolle. Der Bauer sagte »Ach was kann ich auch viel wollen; die Haut ist ja nicht so gar groß, du wirst mir ja geben, was sie wert ist; du weist ja, wir kennen uns schon so viele Jahre hindurch und ich habe dir schon so manche Haut verkauft und wir sind immer Handels eins geworden, so wirds auch heute sein. Aber heute will ich kein Geld, sondern möchte dich sehr bitten mir für die Haut den Schrank da zu geben; dir ist er doch zu schlecht und zu alt, mir aber ist er noch lange schön genug. Ich habe so gar nichts in der Stube und meine Alte plagt mich schon längst, ich solle doch wenigstens einen Schrank kaufen.« Der Gerber sagte ›Ei sehr gerne will ich dir den Schrank geben, mir ist er schon lange übrig, er steht leer und nimmt blos Platz weg. Ich will dir auch noch einen guten Kauftrunk drein geben, und dann kannst du den Schrank weg fahren.‹ Der Bauer trank den Kauftrunk, wälzte den Schrank[122] auf seinen Wagen und trat den Heimweg an; der Pfarrer war aber noch darin.

Als er ein Ende weit von der Stadt weg gefahren war, fieng er an mit sich zu reden, aber so laut, daß der Pfarrer im Schranke alles hören konnte; er that das aber mit Absicht und sagte »Wenns doch beim Henker wäre! Heute habe ich wieder eine Dummheit gemacht. Der elende Schrank ist schon ganz morsch; bis ich nach Hause komme geht er aus dem Leime: was wird meine Alte zu mir sagen! Die Haut wäre ihre vier Thaler wert gewesen, und der Schrank ist auch keine fünf Groschen wert.« Unter solchen Reden kam er an eine Brücke, unter der tief unten der Fluß floß. Da hielt er und sagte ›Anstatt den Schrank, der keinen Heller wert ist, nach Hause zu fahren, werfe ich ihn lieber ins Waßer. Hol ihn der Teufel! Ich hab einmal die Dummheit begangen; die Haut ist jetzt beim Teufel, da gehe auch der dumme Schrank hin.‹ Da begann er den Schrank vom Wagen herab zu stoßen. Der Pfarrer war bis jetzt still gewesen; als er aber merkte, daß der Bauer bereits angefangen hatte, den Schrank vom Wagen herab zu rollen, zweifelte er nicht länger daran, daß er samt dem Schranke werde ins Waßer geworfen werden. Da hub er an zu schreien ›Wirf ihn nicht, wirf ihn nicht hinein!‹ Der Bauer stellte sich sehr erschrocken und sagte »Ach Gott behüte mich, was ist das? Ist da irgend ein Unhold drinnen oder wer sonst?« Da sagte der Pfarrer ›Ich, ich bins.‹ »Na wer denn?« ›Der Pfarrer aus der Stadt. Ich bitte dich schön, wirf mich nicht ins Waßer, sondern laß mich heraus und sage niemandem etwas von der Geschichte, ich werde dir vierhundert Thaler geben.‹ Der Bauer sagte »Ich schenke deinen Worten keinen Glauben, du must mir einen Eid leisten.« Der Pfarrer that das auch um sein Leben zu erhalten und kehrte von der Brücke mit dem Bauern wieder zurück in die Stadt, wo ihm der Pfarrer die versprochene Summe auszahlte.

Als nun der Bauer nach Hause kam, schickte er sein Söhnlein fort, um ihm vom Halbschulzen die Metze zu holen, er wolle Geld meßen. Aber er wollte dadurch nur einen Streich ausführen und klebte absichtlich einige Dreier2 und halbe Gulden3 in die Metze, und als der Junge dem Halbschulzen die Metze wieder hintrug und[123] jener das Geld in der Metze fand, da fragte er den Jungen ›Was hat denn dein Vater gemeßen?‹ Der Junge sagte »Geld.« Der Halbschulze wunderte sich, wandte den Kopf hin und her und dachte im Stillen ›Wo hätte denn der halbblödsinnige Dämel so viel Geld her bekommen, er hat ja nicht einmal Brot und stirbt fast vor Hunger, und jetzt sollte er Geld mit der Metze meßen? Possen! ich muß zu ihm hingehen, um zu erfahren, woher und auf welche Weise er so viel Geld bekommen hat.‹ Als der Halbschulze kam, sagte er ›Aber sage mir doch, lieber Nachbar Lerche, ist das wahr, daß du so viel Geld hast?‹ »Ja,« erwiderte jener. ›Na, wo hast du es denn her?‹ »Da gestern, wie du weist, war ich mit der Haut meines Schwarzen in der Stadt und jetzt stehen die Häute in einem Werte wie noch niemals; ich habe vierhundert Thaler bekommen.« Als das der Halbschulze vernahm, sprang er vor Freuden immer in die Höhe und hinterbrachte die Kunde allen Nachbarn und gab den Rat, sie sollten alle ihr Rindvieh todt schlagen und so schnell als möglich die Häute in die Stadt zum Verkaufe bringen. So thaten auch alle noch desselben Tages und des andern Morgens, hast du nicht gesehen, heidi! alle Grundbesitzer des Dorfes Bettelhecken mit Häuten zur Stadt. Die Gerber in der Stadt wunderten sich sehr darüber, daß man aus einem Dorfe so viele Häute gebracht, aber noch mehr darüber, daß beim Handeln jeder immer drei, vier hundert Thaler oder gar noch mehr für eine Haut forderte. Die Gerber dachten anfangs, es sei Spas; als sie aber im Ernste erfuhren, die Bauern würden anders und wolfeiler nicht verkaufen, da lachten sie sie arg aus, besonders als sie in Erfahrung brachten, daß sie jener halbblöde Lerche so gewaltig angeführt habe. Als nun die Bauern hinter den ganzen Betrug gekommen waren, musten sie ihre Häute zum gehörigen Preise verkaufen und in gröstem Ärger unter fortwährendem Ausspucken nach Hause fahren.

In ihrem Grimme verabredeten sie sich, den andern Morgen ihren Nachbar Lerche zu erschlagen; Lerche aber, der das merkte, sagte früh zu seiner Alten ›Weist du was? zieh heute früh meine Kleider an, ich zieh deine an, nimm die Axt und geh zu dem Haufen Späne und hacke; ich aber werde den Melkeimer nehmen und die Kühe melken gehn.‹ Jene kamen nun ihrer Verabredung gemäß, und da sie dachten, Lerche hacke Holz, schlich sich der Halbschulze mit einem tüchtigen Knüttel heran und gab, puff! der Alten eins über den Kopf, daß sie,[124] plumps! hin fiel und leblos war. Nun freuten sie sich, daß sie den Betrüger umgebracht hatten, und giengen jeder an seine Arbeit.

Den folgenden Tag setzte Lerche seine todte Alte auf den Wagen und band sie sorgfältig so fest, daß sie auch während des Fahrens sitzen konnte, als wäre sie lebendig. Er hatte aber noch sehr schöne Winteräpfel, obgleich es schon Frühling war; von den Äpfeln nahm er ein Körbchen voll, setzte es der Leiche auf den Schoos und fuhr nach der Stadt. Als er auf jene Brücke kam, sah er von ferne eine Kutsche kommen und dachte ›Da kömmt gewis ein recht reicher Herr gefahren.‹ Es war aber ein sehr reicher Graf. Da hielt er auf der Brücke, band die Leine am Geländer fest und gieng unter die Brücke. Als der Graf auf die Brücke gefahren kam und die Äpfel erblickte, befahl er seinem Kutscher zu halten und von der Frau Äpfel zu kaufen. Der Kutscher gieng zu dem Wägelchen hin und sagte »Mütterchen, was willst du für die Äpfel?« Er fragte zwei, drei, vier Mal, aber die Alte antwortete nichts, und der Kutscher sah nicht, daß sie todt war. Da gieng er zu seinem Herrn hin und sagte ihm, daß die Frau durchaus keine Antwort gäbe. Da kam der Graf selbst und fragte sie einige Male, was sie für ihre Äpfel wolle; als er aber keine Antwort erhielt, ward er böse und gab ihr mit der Faust einen Hieb in den Nacken, daß sie aufs Gesicht nieder fiel. Jetzt sprang Lerche unter der Brücke hervor und fieng an zu schreien ›Herr, Herr, jetzt hast du meine Frau erschlagen!‹ Der Graf besah die Alte und fand, daß sie todt war, und dachte wirklich, daß er sie erschlagen habe. Er erschrak heftig und begann den Bauer zu bitten, er solle nur schweigen, und gab ihm viel Geld. Als der Bauer einen tüchtigen Haufen Geld zusammen gescharrt und dem Grafen die Äpfel gegeben hatte, fuhr er frölich nach Hause und der Graf fuhr auch seines Weges.

Als der Bauer nach Hause kam, schickte er wieder seinen Sohn zum Halbschulzen, um das Halbscheffelmaß zu holen, er wolle damit Geld meßen. Und als er das Halbscheffelmaß wieder zurück schickte, klebte er wieder innen einige halbe Gulden an und steckte auch einige in die Reife. Als der Halbschulze das Geld fand, wunderte er sich abermals sehr darüber, woher Lerche jetzt so viel Geld habe, daß er es mit dem halben Scheffelmaße meßen müße, und kam vor Neugierde, um ihn zu fragen. Nachbar Lerche aber sagte ›Schau nur! Ihr dachtet damals, ihr hättet mich erschlagen, es war aber meine Alte; da setzte ich sie gestern auf den Wagen und fuhr sie in die Stadt, um[125] sie sehen zu laßen, und dafür bekam ich so viel Geld; die Leiche aber brachte ich wieder mit nach Hause. Wenn dus nicht glauben willst, da komm her, da liegt sie noch in der Kammer.‹ Der Halbschulze konnte sich abermals nicht genug wundern. Da dachte er im Stillen »Eine solche wunderbare Menge Geld für eine todte alte Frau, das wäre sehr gut.« Als er von Lerche weg gieng, berief er schnell alle Nachbarn zu einer Versammlung und hinterbrachte ihnen diese Neuigkeit vom Nachbar Lerche. Als sie viel über diese Sache geredet hatten, verabredeten sie sich sämmtlich, ein jeder solle in der kommenden Nacht seine Frau erschlagen und früh mit der Leiche zur Stadt fahren. So geschah es auch.

Als sie nun auf dem Markte stunden, kam einer und der andere und fragte, was sie da gutes zu verkaufen hätten, und man vernahm, daß jeder eine Leiche habe. Das Gerücht verbreitete sich schnell durch die ganze Stadt und es gab bald ein großes Gedränge, denn jeder wollte diese erschreckliche Sache mit an sehn. Als die mit ihren Leichen die Leute haufenweise herbei strömen sahen, freuten sie sich und dachten ›Jetzt wirds gute Zeiten geben, jetzt werden wir Geld verdienen.‹ Aber es dauerte nicht lange, so kam die ganze Polizei und ergriff, husch, die sämmtlichen Leichenverkäufer und, marsch mit ihnen ins Gefängnis. Da sie aber alle Landwirte waren, so ließ man sie nach einigen Tagen wieder los, damit jeder heim könne und sein Hauswesen ordnen und dann wieder sitze; inzwischen werde auch der Urteilsspruch fertig sein wie und wie viel sie zu büßen hätten.

Als die Wirte nach Hause kamen, waren sie wütend darüber, daß sie durch den teuflischen Betrug des nichtswürdigen und verruchten Lerche jetzt vielleicht ihr Leben verlieren sollten, und sie verabredeten sich, ehe sie ins Gefängnis giengen, den Lerche zu ertränken. Vom Schuster ließen sie einen ledernen Sack machen, steckten den Lerche hinein, trugen ihn auf jene Brücke und wollten ihn von der Brücke in den Fluß werfen. Als sie aber auf der Brücke waren, sagte der Halbschulze ›Ihr Männer, ich will euch etwas sagen: wenn uns Lerche auch noch so viel Verdruß und Unglück bereitet hat, so ist und bleibt es doch eine Sünde, wenn wir ihn jetzt ertränken; deshalb wäre es gut, wenn wir vorher in die Kirche giengen und wenigstens ein Vaterunser beteten und ihn dann ins Waßer würfen, da wird unsre Sünde uns nicht so hoch angerechnet werden.‹ Der Rede folgten alle, ließen den Lerche auf der Brücke im Sacke liegen und giengen[126] in die Kirche. Als sie weg waren, sprach Lerche in einem fort die Worte »Ich kann weder schreiben noch lesen und soll Schulze werden.« Inzwischen kam ein Schäfer mit einer Heerde Schafe über die Brücke; und als der jene Rede hörte, sagte er ›Ich kann schreiben und lesen.‹ »Ach, das ist gut (sagte Lerche); Bruder, da bind den Sack nur auf und laß mich heraus.« Der Schäfer band schnell auf, ließ den Lerche heraus und kroch schnell selbst in den Sack. Lerche band den Sack zu und gieng, die Schafe vor sich hertreibend, hinter eine Anhöhe. Als jene aus der Kirche kamen, wo sie ihre Sünden gebeichtet hatten, nahmen sie den Sack, warfen ihn von der Brücke in den Fluß und sagten ›Da, nun gurgele, du Nichtsnutz.‹ Als sie diese That vollbracht hatten, tranken sie noch auf der Stelle ein Maß Branntwein aus und giengen nach Hause.

Aber sieh da! als sie schon nahe am Dorfe waren, sahen sie den Lerche auf dem andern Ufer her kommen und eine Heerde Schafe vor sich her treiben. Jetzt meinten sie, sie müsten vor Wut, aber auch vor Erstaunen den Verstand verlieren und giengen ihm entgegen, um zu erfahren, was sich mit ihm zugetragen habe, und fragten ihn, als sie zu ihm gekommen waren ›Na, Lerche! du bist doch vom Teufel beseßen, daß du schon wieder da bist; sag uns, wie es mit dir gegangen ist.‹ Lerche lachte so sehr er nur konnte und sagte »Ihr seid alle große Esel, wie ich euch schon oft gesagt habe; ihr wollt mich ums Leben bringen, und damit thut ihr mir viel Gutes. Wenn ihr nur wüstet, wie viel Schafe noch da im Waßer sind; ihr hättet alle euch schon eine solche Heerde Schafe heim getrieben. Wenn ihr es aber nicht glauben wollt, so kommt morgen früh an den Fluß, da will ichs euch zeigen.« Früh waren alle bereit an den Fluß zu gehen; Lerche aber nahm sich Zeit, denn er nahm auf den Weg die Schafe mit auf die Weide. Als sie an den Fluß kamen, ließ Lerche seine Nachbarn auf das andre Ufer des Flußes gehen und ließ seine Schafheerde auf der Seite, wo er war, weiden, so daß das Bild der Schafe im Waßer zu sehen war. Jetzt sagte Lerche zu jenen »Da, seht ihr, was für schöne Schafe im Waßer sind!« Jene meinten, das sei war, aber keiner getraute sich in den Fluß zu springen. Da sagte der Halbschulze ›Ich muß in allem den ersten Schritt thun; so will ich auch hier voran gehen, aber dafür muß ich auch die besten Schafe bekommen.‹ Und als er in die Tiefe sank und die Blasen aus dem Waßer aufstiegen, da sagten die andern, die auf dem Ufer stunden, zu einander[127] ›Hörst du, hörst du, wie er immer bur bur! die Schafe ruft,‹ und da sprangen sie einer hinter dem andern mit Ungestüm ins Waßer und ertranken so sämmtlich, und die Obrigkeit hatte nun nicht mehr nötig, die Landwirte des Dorfes Bettelhecken zu strafen. Lerche aber erbte sodann das ganze Dorf und ward ein reicher Mann.

1

Die Vorrichtung, auf welcher der Pflug gefahren wird.

2

Silbergroschen.

3

Fünf Silbergroschen.

Quelle:
Schleicher, August: Litauische Märchen, Sprichworte, Rätsel und Lieder. Weimar: Böhlau, 1857, S. 121-128.
Lizenz:
Kategorien:

Buchempfehlung

Auerbach, Berthold

Barfüßele

Barfüßele

Die Geschwister Amrei und Dami, Kinder eines armen Holzfällers, wachsen nach dem Tode der Eltern in getrennten Häusern eines Schwarzwalddorfes auf. Amrei wächst zu einem lebensfrohen und tüchtigen Mädchen heran, während Dami in Selbstmitleid vergeht und schließlich nach Amerika auswandert. Auf einer Hochzeit lernt Amrei einen reichen Bauernsohn kennen, dessen Frau sie schließlich wird und so ihren Bruder aus Amerika zurück auf den Hof holen kann. Die idyllische Dorfgeschichte ist sofort mit Erscheinen 1857 ein großer Erfolg. Der Roman erlebt über 40 Auflagen und wird in zahlreiche Sprachen übersetzt.

142 Seiten, 8.80 Euro

Im Buch blättern
Ansehen bei Amazon

Buchempfehlung

Romantische Geschichten III. Sieben Erzählungen

Romantische Geschichten III. Sieben Erzählungen

Romantik! Das ist auch – aber eben nicht nur – eine Epoche. Wenn wir heute etwas romantisch finden oder nennen, schwingt darin die Sehnsucht und die Leidenschaft der jungen Autoren, die seit dem Ausklang des 18. Jahrhundert ihre Gefühlswelt gegen die von der Aufklärung geforderte Vernunft verteidigt haben. So sind vor 200 Jahren wundervolle Erzählungen entstanden. Sie handeln von der Suche nach einer verlorengegangenen Welt des Wunderbaren, sind melancholisch oder mythisch oder märchenhaft, jedenfalls aber romantisch - damals wie heute. Nach den erfolgreichen beiden ersten Bänden hat Michael Holzinger sieben weitere Meistererzählungen der Romantik zu einen dritten Band zusammengefasst.

456 Seiten, 16.80 Euro

Ansehen bei Amazon