Der Steinsberger Schimmelreiter von Urschai.

[130] Im Urschai-Thale steht auf einer Anhöhe ein gesattelter Schimmel. Ein kohlschwarzer Reiter muß Nachts ihn besteigen und auf Selbem über eine alte Mauer setzen, welche zugleich die Grenze macht zwischen den beiderseitigen Alpweiden von Vetan und Steinsberg. Wenn er dann an's Ende jener Weiden gekommen ist, da wo die Alpgrenze eine sehr starke Einbiegung macht, öffnet sich die Erde und verschlingt Roß und Reiter.

Auf dieser Stelle hat er einstens die Gemeinde Vetan durch einen falschen Rechtsspruch um eine Alpweide verkürzt.

Quelle:
Jecklin, Dietrich: Volksthümliches aus Graubünden. 3 Teile, Zürich 1874, Chur 1876, Chur 1878 (Nachdruck Zürich: Olms, 1986), S. 130.
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