Die Alpmuetter.

[82] An Berchta, mehr aber an Hulda, die Göttin der Viehweiden und des Melkens hohe Beschützerin erinnert auch ein geisterhaft weibliches Wesen, das in den Alphütten von Vorarlberg und Prätigau eine Rolle spielt. Es gehört in die Reihe der »Alp-Bütze« und führt den auffallenden Namen »Alpmueter«, die Mutter der Viehalpen. – Diese ergreift, sobald die Heerden im Herbste thalab gezogen, von den Sennhütten Besitz, und hauset und wirthschaftet mit ihrem Gesinde den ganzen Winter über in denselben. Da macht sie sich dann groß Geschäft, zu sennen, zu käsen, die »Gebsen« zu brühen, die Kessel zu fegen, und die Kuhketten herumzuwerfen, daß man es bis ins Dorf hört.


Hanschäsperli ist wohl ein zierlicher Zwergname, ähnlich dem »Chlîfinger-Hänsli« im Bregenzerwalde.

Quelle:
Jecklin, Dietrich: Volksthümliches aus Graubünden. 3 Teile, Zürich 1874, Chur 1876, Chur 1878 (Nachdruck Zürich: Olms, 1986), S. 82.
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