[391] IX. Das Land der Jugend.

Diese Sage, vermuthlich orientalischen Ursprungs, kommt bei folgenden Völkern vor:

Bei den Isländern. In der königlichen Bibliothek in Stockholm findet sich eine Papierhandschrift mit der Sign. Nr. 47, die in Fol. am Schlusse eine lokalisirte Bearbeitung dieser Sage enthält. Sie hat die Ueberschrift: »Sagann af Artus Syne Köngzins i Einglande, og Carle og Wilhiälame Braedrum haus,« und der Inhalt stimmt so ziemlich mit der neueren dänischen Erzählung überein. Die Handschrift ist unvollständig, so daß die Erzählung plötzlich abbricht, nach der Wiederankunft des Prinzen Arthurs in England.

Bei den Holländern. Das Titelblatt in der dänischen Prinz Arthurssage gibt zu erkennen, daß dieselbe aus dem Holländischen übersetzt ist.

Bei den Dänen. Im Jahre 1696 wurde in Köpenhamn eine gereimte Volkssage von zwei Bogen 8° mit folgendem Titel herausgegeben: »En herlig ny Historie om Konning Edvardo af Engeland, som var ad i en ulaegelig Sygdom geraaden, men dog af en viiss Qvindes Raad blef cureret og det formedelst Kongens yngste Sön Prints Arti friemodighed,[391] som havde sin syge fader saa kjaer, at han reiste til den rige Dronning af Arabia, hvar han med Liste bekom hendes Klenodier, og förde Dronningens dyrebare fugl Phoenix hjem med sig, dog (og?) paa det sidste efter megen Gjenvordighen, som Prints Artus havde udstanden, bekom han Dronningen til aegte. Lystigatt laese. Af hollandsk paa danske Rim udsat af P.J.H. Kjöbenhavn 1696«; die benannte Erzählung hat sodann mehrere Auflagen erlebt. Von derselben werden weitere Nachrichten mitgetheilt bei Nyerup: Almindelig Morskabslaesning i Danmark og Norge igjennem Aarhundreder. Kopenhagen 1816, »Kong Edvard och Prints Artus«. S. 227–230.

Bei den Deutschen. Schon in Konrad von Würzburg's Roman, vom trojanischen Krieg (geschrieben im 13. Jahrhundert) verschafft sich Medea vom Paradies ein Lebenswasser, das Jasons Vater wieder die Jugend gibt. – Eine ähnliche Erzählung kommt vor bei Vulpius: Ammenmärchen. Weimar 1791, 2. Bd. – Siehe Grimm: Kinder- und Hausmärchen, »das Wasser des Lebens,« Th. II. Nr. 97, S. 71–78, und Th. III. S. 183–185.

Bei den Italienern. Siehe Straparola, Notti piacevoli, IV. 3.

Bei den Russen. Vogl: die ältesten Volksmärchen der Russen. Wien 1841, S. 119–135, »das Märchen von Ljubin Czarewitsch, der schönen Czarewna, seiner Gemalin und dem beflügelten Wolf.«

Quelle:
Hyltén-Cavallius, Gunnar/Stephens, George: Schwedische Volkssagen und Märchen. Wien: Haas, 1848, S. 391-392.
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