[379] Die Prinzessin in der Erdhöhle.

[379] 1. Eine andere Aufzeichnung aus Süd-Småland erzählt, daß es einen Königssohn gab, der freite um eine Prinzessin; der König aber, ihr Vater, gab es nicht zu, und verbarg seine Tochter in eine Erdhöhle. Da sammelte der Prinz ein Heer, zog in das Land des Königs, und beabsichtigte, seine Liebste mit Gewalt zu nehmen. Als er sie nicht finden konnte, brannte er den ganzen Königshof ab, und nahm nur den Webstuhl der Prinzessin mit sich. Dann that er das Gelübde, daß keine seine Königin werden solle, die das Gewebe nicht vollenden könne, welches die Königstochter angefangen hatte. – Handschuhe und Goldäpfel verrathen hier die List und den Betrug der fremden Prinzessin.

2. Eine dritte Ueberlieferung aus Süd-Småland erzählt von einer Prinzessin, Namens Klara, die von ihrer bösen Stiefmutter in einen Berg gesetzt, aber zuletzt von einem Wolfe befreit wurde, der sie durch eine Höhle trug.

3. In einer Ueberlieferung aus Upland erhielt die Prinzessin den Namen Lossamente. Uebrigens ist die Sage ganz mit der obigen gleich.

Quelle:
Hyltén-Cavallius, Gunnar/Stephens, George: Schwedische Volkssagen und Märchen. Wien: Haas, 1848, S. 379-380.
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