314. Der Zaubernagel.

[217] Feld-Baschis in Gurtnellen hatten »ä scheeni Ribi« Rauchfleisch im Kamin hangen, als ein Zigeunerweib ins Haus kam, es betrachtete und rühmte. »Ja, aber die Würmer sind darin,« sagte Baschi. »Dem kann man schon abhelfen,« meinte die Zigeunerin und gab ihm einige Nägel, mit der Weisung, sie in die Fleischstücke zu stecken. Als es fort war, steckte Baschi einen der Nägel in einen Holztotz vor dem Hause. Der fing sogleich an, sich zu bewegen, als ob er der Zigeunerin nachlaufen wollte. Allein dazu war er zu schwer. Die Zigeunerin hatte es aufs Fleisch abgesehen.


Josef M. Baumann, 68 J. alt, Rütti.

Quelle:
Müller, Josef: Sagen aus Uri 1-3. Bd. 1-2 ed. Hanns Bächtold-Stäubli; Bd. 3 ed. Robert Wildhaber. Basel: G. Krebs, 1926, 1929, 1945, S. 217.
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