323. Teufel muss Agathamehl fressen.

[220] Ohne es zu wissen, las einmal einer in einem Zauberbuch, und da kam – Gott b'hiätis darvor – der Teufel in Gestalt eines grossen, schwarzen, zottigen Hundes in die Stube hinein und wollte sich nicht mehr entfernen. Da lief jener zu einem Geistlichen um Hilfe, und der kam und reichte dem Hund eine Hand voll Agathamehl und sagte barsch zu ihm: »Da friss, Büdel, und darnah mach-di fort!« Und das Tier musste wohl oder übel davon fressen und trottete hierauf von dannen.

»Gmundet heig-em äs mein-i nitt; är heig neiwä-n-äs kürjoses Gränni g'macht; aber baschta! nä heig-er's miäßä, und fort syg-er düe.«


Pfr. Ambros Baumann, der es von seiner Mutter gehört, Bürglen.


Ein Doktor in Glarus hatte ein solches Zauberbuch; der konnte mehr als andere und wusste weit und breit alles.

Quelle:
Müller, Josef: Sagen aus Uri 1-3. Bd. 1-2 ed. Hanns Bächtold-Stäubli; Bd. 3 ed. Robert Wildhaber. Basel: G. Krebs, 1926, 1929, 1945, S. 220.
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