324. Der dienstfertige Teufel.

[220] Im Güttschli zu Flüelen lebte ein Mann, der gerne reich geworden wäre. Nun bekam er ein Hexenbuch geliehen. Eines Tages las er darin, da klopfte es an der Stubentüre. Ein Bub ging und öffnete, der aber fiel sofort wie tot zu Boden. Draussen stand nämlich der lebendige Teufel! Und der war nicht schön anzuschauen! Die Nachbarn mussten den Geistlichen holen, um den Gehörnten wieder fortzuschaffen. Der Bub aber litt seither sein Leben lang an epileptischen Anfällen. Ich habe ihn als alten Mann noch gekannt. Wenn es ihn ankam, tat er furchtbar.


Josef Walker, 18 J. alt.

Quelle:
Müller, Josef: Sagen aus Uri 1-3. Bd. 1-2 ed. Hanns Bächtold-Stäubli; Bd. 3 ed. Robert Wildhaber. Basel: G. Krebs, 1926, 1929, 1945, S. 220-221.
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