342. Das verhexte Wagenrad.

[237] Einstmals fuhr ein Mann mit einem schwer beladenen Wagen gegen Flüelen. Da sah er in einem Ried an der Flüelerstrasse zwei eigentümliche Mäher, die ihn unverwandt anstierten und seltsam lachten. Plötzlich blieb der Wagen stehen, und die Pferde brachten ihn trotz allen Bemühungen nicht mehr vom Flecke. Fluchend sprang der Fuhrmann vom Wagen und rief den beiden zu, sie sollen ihn in Ruhe lassen. Die lachten aber nur noch lauter. Ergrimmt darüber, riss er einen Bindknebel vom Wagen und schlug damit so auf ein Rad ein, dass eine Speiche brach. In dem Augenblicke fiel einer der Mäher um, das Bein war ihm vom Leibe geschlagen und der Bann gebrochen. – Die gleiche Historie soll sich in den Fruttbergen zwischen Urnerboden und Linthal abgespielt haben, also erst nach Eröffnung der Klausenstrasse.

Quelle:
Müller, Josef: Sagen aus Uri 1-3. Bd. 1-2 ed. Hanns Bächtold-Stäubli; Bd. 3 ed. Robert Wildhaber. Basel: G. Krebs, 1926, 1929, 1945, S. 237.
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