1562. Das Gespenst im Äschäwald.

[314] Mehrere (zwar nicht einwandfreie) Zeugen stehen dafür ein, dass ein Gespenst oder eine arme Seele in Gestalt eines schwarzgekleideten und schwarzverschleierten Weibervolkes öfters zu nächtlicher Zeit laut schreiend den Fussgängern von der Sürytti durch den Äschäwald bis zur Stall-Eggen im Wyler nachfolgt. Angeredet, gibt es keine Antwort. Einmal gesellte es sich sogar zu einer Frau in der Sürytti ins Bett und blieb bei ihr, bis die frische Morgenluft von Wassen her den ersten Schall der Betglocke in die Schlafkammer wehte.


1928, Johann Dittli, 27 Jahre alt, Wyler.

Quelle:
Müller, Josef: Sagen aus Uri 1-3. Bd. 1-2 ed. Hanns Bächtold-Stäubli; Bd. 3 ed. Robert Wildhaber. Basel: G. Krebs, 1926, 1929, 1945, S. 314.
Lizenz:
Kategorien: