Der Nyx bei der Eichförsterei.

[53] Mal fuhren neun Mann beisammen in Kähnen auf dem Fliesse bei der Eichförsterei [an der Grenze von Burg] und auf der anderen Seite des Fliesses fuhr der Nyx in kleinem Kahne. Acht Mann hatten links mit dem Ruder gestossen153 und den Nyx gesehen, der neunte ruderte rechts und sah ihn nicht. Darum sagte er: »Ich fürchte mich vor nichts«. Wie er nun nachher bei Schoradoiz an Kukawiz Tschuga154 fischte, und den Käscher in das Wasser stellte, kam ein Kalb und sprang in den Käscher hinein. Nun glaubte er, er hätte das Kalb, wie er aber den Käscher herauszog hatte er nichts.155 [I, 175, 176, 181].

153

Die Spreewaldkähne werden mittelst Ruder, deren Blatt am Ende mit zwei spitzen Zinken beschlagen ist, fortgestossen.

154

Name eines Fliesses, nach einem Manne Namens Kukawa (Kukuck).

155

»Im Tegeler See sind »Männekens« aus dem Wasser gekommen. Mal haben sie [die Leute] den See gemessen, ist ein Männeken aus dem Wasser gekommen und hat gesagt:

»Wenn Du unse Welt wilt meten (willst messen)

Sollst Du Diene bald vergeten«. Scharfenberg.

Quelle:
Schulenburg, Willibald von: Wendisches Volksthum in Sage, Brauch und Sitte. Berlin: Nicolai, 1882, S. 53.
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