Der Schatz auf dem Katzenberge.

[89] Auf dem Katzenberge (Kóccyna góra) bei Halbendorf, hiess es immer, wäre ein Schatz vergraben. Wie nun ein Förster aus der Gegend bei den Garde-Jägern in Potsdam stand, sagte ihm ein Kamarad: »Bei einem Baume dort liegt der Schatz. Auf dem Baume ist ein Kreuz und ein Schwert eingeschnitten, da grabe nach«. Wie er nun wieder zu Hause war, liess er sich von einem Haideläufer [Forstgehülfen] den Baum weisen. Dann gruben sie nach und fanden eine so schwere Kiste, dass die Nägel sich abdrückten, wie sie dieselben auf einen Baumstamm setzten. Wie es dann weiter gekommen ist, weiss ich nicht ganz genau. Ich glaube sie sahen Halbendorf in Feuer, und liessen alles im Stich. Wie sie dann wiederkamen, war alles verschwunden. S.

Quelle:
Schulenburg, Willibald von: Wendisches Volksthum in Sage, Brauch und Sitte. Berlin: Nicolai, 1882, S. 89.
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