Die Schlangen.

[48] Am Wege von Spremberg nach Muskau liegt Wulfshain, Ćisej. Da in der Forst, am Wege von der Adamsschenke Adamsšenka nach Dubrauke Dubrawka war ein Mann, Lehmann, und wollte sich »Harkenstiele« schneiden.139 Da sah er einen Haufen Schlangen, alle geringelt in einem Klumpen, riss eine »Bohnenstange«,140 eine junge Kiefer, aus und schlug in die hinein. Auf einmal waren alle Schlangen in der Luft und schwebten ihm um den Kopf, und so bis nach Hause vor seiner Thüre an der Adamsschenke. In ein paar Tagen war er todt. S. I, 98.

139

Junge Stämme zu Harkenstielen (grabišćo).

140

Bunenstanga [Burg tycka]. Bei Muskau ist rećenica die Blindschleiche. – »Rjećenca sind die rothen Schlangen (Anguis fragilis)«. Scheibe u.a.O. I, 265. »Feuerotter«, hognjowa zmija (Schleife), – wuž die Schlange hat »gelbe Ohren«.

Quelle:
Schulenburg, Willibald von: Wendisches Volksthum in Sage, Brauch und Sitte. Berlin: Nicolai, 1882, S. 48-49.
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