Die Gans im Stall.

[79] In Schmogrow, Smogoŕow, hatte ein Bauer einen Schaden am Vieh. Darum passte er na opargi239 auf, machte verschiedenes, bestreute, wie manche[79] thun, die Schwelle mit Asche (z popjełom) und mit Mohn (z makom). Nachts um zwölf sah er eine weisse Gans im Stall herumschweben, »erwischte« sie auch am Flügel, sie aber war so kräftig, dass sie ihn zum Stalle herauszog; fing dann draussen an zu schreien und zu wimmern. Deshalb liess er sie los und sah: es hing ihr ein Flügel ausgerissen herunter.

Am anderen Tage fuhr der Müller zum Doctor nach Cottbus und »redete«, seine Frau hätte sich in der Nacht den Arm gebrochen. B.

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»Früher gingen die Knechte über die Grenze nach Sachsen und vermietheten sich da als Knechte, dass sie nicht Soldaten werden brauchten in Preussen. Die brachten die Sage dahin, dass hier (in den Dörfern der Muskauer Gegend) na opargi die Hexen sich versammeln auf den hohen Bergen. Da fingen sie an, mit alten Besen, in Theer getunkt, Feuerwerk zu machen bei Bautzen auf den Bergen, dass die Leute hier an Hexen glauben sollten.« S.

Quelle:
Schulenburg, Willibald von: Wendisches Volksthum in Sage, Brauch und Sitte. Berlin: Nicolai, 1882, S. 79-80.
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