[290] 10. Der zwölfte Sohn (A tizenkettedik fiú).

Magyar Népköltési Gyüjtemény X, No. 36, S. 294 (1908): Sammlung von Antal Horger; aus Tatrang.

Über verwandte Märchen: Köhler I, S. 411 und 467, Cosquin I, S. 46, Leskien und Brugman zu S. 359. Das Übernachten bei der Hexe (siehe oben No. 9) fehlt in unserm Märchen, findet sich aber sonst meist in den ungarischen Varianten des Märchens von den Brüdern, die zusammen auf die Freite ziehen und deren Jüngster die goldhaarige Jungfrau holen muss; z.B. Magy. Népk. Gy. VI, No. 14: zwölf Brüder; ebenda IX, No. 42: neunundneunzig Brüder; der Jüngste muss nur Goldkohl, Goldente und Goldhengst herbeiholen; dafür erhält er die Königstochter, No. 43: sieben Brüder. Im sonst ganz abweichenden Märchen[290] Magy. Népk. Gy. X, No. 17 und 18 ziehen auch die Brüder (tausend und einer) aus, um ebensoviele Schwestern zu heiraten.

Zum zweiten Teil, dem Märchen von der goldhaarigen Jungfrau vgl. Cosquin II, S. 294; Sklarek zu No. 11; ausserdem: ungarisch (Magy. Népk. Gy. IX, No. 23 (Schluss); rumänisch (Schullerus No. 86). – Zum Verbot des Pferdes, die Augen auf dem Wege zu öffnen: ungarisch (Magy. Népk. Gy. VI, No. 14: »Blicke nicht auf den Himmel, blicke nicht auf die Erde!« und dann: »Besser wär's gewesen, du wärst blind geboren worden; wenn du's nun aufhebst, wird's schlimm werden, wenn du's nicht nimmst, wird's auch schlimm werden!« (vgl. Köhler I, S. 392 und 468); ebenda IX, No. 42: »Was du auch siehst, was du auch hörst, sieh es nicht, hör es nicht, denn sonst geschieht Unheil!«; No. 43: »Auf dieser Fahrt sieh nicht und hör nicht; wenn du etwas bemerkst, sprich nicht davon!«; No. 23: »Was du auch siehst, sieh es nicht, heb es nicht auf!«); rumänisch (Schullerus No. 86). – Zur Frage der Hexe, ob er wiederkommen wird, vgl. Köhler zu Gonzenbach No. 83. – Gegenstände auf der Flucht auswerfen: Sklarek zu No. 14; unten No. 19.

Quelle:
Róna-Sklarek, Elisabet: Ungarische Volksmärchen. Neue Folge. Leipzig: Dieterich 1909, S. 290-291.
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