Feenspiele.

[115] David Tomos Bowen kannte einen Farmer, den die Feen sehr plagten. Sie besuchten den Bach, der neben seinem Hause floß und waren so boshaft, daß[115] ihr größtes Vergnügen darin bestand, den Thon aus dem Grunde des Baches zu holen und kleine Kügelchen, mit denen sie spielten, daraus zu machen. Was für ein Spiel es eigentlich war, konnte er nicht entdecken. Das Waßer aber wurde von dieser Wirthschaft so muddig, daß das Vieh nicht mehr daraus trinken wollte, und wenn sich der Farmer einmal über diese Aufführung beklagte, so wiederholten sie seine Worte stets mit Spott und Gelächter und hüpften weg. Ein kleines Mädchen aus der Nachbarschaft aber, das ihnen diese Thonkügelchen machen half, bekam zum Lohn dafür Geld von ihnen, ward eine sehr reiche Frau und gieng später nach London, wo ein großer und vornehmer Mann sie heirathete.

Quelle:
Rodenberg, Julius: Ein Herbst in Wales. Land und Leute, Märchen und Lieder. Hannover: Rümpler, 1857, S. 115-116.
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