Çudra

[367] Çudra (spr. ßūdra, auch schūdra), die vierte und unterste der altindischen Kasten, umfaßt ursprünglich die bis auf einen gewissen Grad an die Lebensgemeinschaft der arischen Eroberer angeschlossenen Nichtarier, Handwerker, Tagelöhner, Diener etc. Während diese nach der orthodoxen Lehre als Diener der andern Kasten galten, waren sie tatsächlich oft reich; der mächtige König Tschandragupta soll ihnen angehört haben. Schon in buddhistischer Zeit hatte der Begriff der C. viel von seiner alten Bedeutung eingebüßt; gegenwärtig ist er nur gelehrte Antiquität.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 367.
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