Aëdon

[125] Aëdon, im griech. Mythus Tochter des Pandareos von Milet, Gemahlin des Zethos von Theben, Mutter des Itylos. Neidisch auf den Kinderreichtum ihrer Schwägerin Niobe (s. d.), will sie deren ältesten Sohn ermorden, tötet aber versehentlich ihr Kind. Zeus verwandelt die Verzweifelnde in die Nachtigall, die ihren Sohn immer beklagt. Nach Späteren ist ihr Gatte der Künstler Polytechnos zu Kolophon in Lydien. Als sie ihr Eheglück über das der Hera stellt, erregt diese zwischen dem Paar einen Kunstwettstreit, in dem A. mit Heras Hilfe siegt. Polytechnos rächt sich durch Schändung ihrer Schwester Chelidonis. Als sie mit dieser dem Polytechnos den eignen Sohn Itys zur Speise vorsetzt, werden sie alle in Vögel verwandelt, der Mann in einen Pelikan, A. in eine Nachtigall, Chelidonis in eine Schwalbe.

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 125.
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