Agnostizismus

[174] Agnostizismus (griech.), eine besonders von Huxley und Herbert Spencer ausgebildete, mit dem transzendentalen Idealismus (Neukantianismus) verwandte Richtung der neuern englischen Philosophie, die sich nur mit dem für unsern Verstand sicher Erkennbaren, d.h. dem Endlichen, in der Erfahrung Gegebenen, beschäftigt, dagegen das Nichterkennbare, z. B. den letzten Grund der Dinge, Dasein und Wesen Gottes etc., von der philosophischen Betrachtung grundsätzlich ausschließt. Der A. unterscheidet sich daher vom Atheismus dadurch, daß er die Gottheit nicht leugnet, sondern nur bekennt, nichts darüber wissen zu können. Agnostiker, die Anhänger dieser Richtung. Vgl. Grosse, H. Spencers Lehre von dem Unerkennbaren (Leipz. 1890).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 174.
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