Apertūr

[611] Apertūr (lat., »Öffnung«), der Durchmesser der ringförmigen Blendungen, mit denen man die Objektivlinse von Fernrohren, Mikroskopen etc. bedeckt, oder die man im Innern dieser Instrumente anbringt, um die Randstrahlen abzuhalten, die das Bild infolge der sphärischen Aberration undeutlich machen; auch der nicht von der Fassung bedeckte Teil der Oberfläche einer Linse. Numerische A. ist das Verhältnis des Durchmessers der die Linse bedeckenden Blendung zur Brennweite. Beim Mikroskop ist nach Abbe die numerische A. gleich dem Quotienten aus der Brennweite des Objektivsystems in den Halbmesser des in der Ebene des hintern Brennpunktes genommenen Querschnittes des austretenden Strahlenkegels. Zu ihrer Messung dient das Apertometer. – Auch soviel wie Lehnseröffnung (s. Heimfall des Lehens).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 611.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika