Arbogast

[697] Arbogast (Arbogastes), ein Franke von Abstammung und Heide, zeichnete sich schon unter dem Kaiser Gratian (367–383) als römischer Heerführer aus und wurde nach dessen Ermordung als Magister militum die Stütze Valentinians II. und des weströmischen Reiches gegen die Barbaren. Seine Herrschaft empfand jedoch der junge Kaiser als so drückend, daß er, außer stande, sich ihr zu entziehen, im J. 392 sich das Leben nahm, worauf A. den kaiserlichen Geheimschreiber und Kanzler Eugenius mit dem Purpur bekleidete, als erster der Söldnerführer, die, ohne diesen selbst zu tragen, tatsächlich herrschten. Der Kaiser des Ostens, Theodosius, erkannte den neuen Kaiser indes nicht an und besiegte ihn 394 bei Aquileja am Frigidus (jetzt Wippach); nach Gefangennahme des Eugenius tötete sich A. selbst. Vgl. Morpurgo, A, e l'imperio romano 379–394 (Triest 1883).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 697.
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