Attĭcus

[67] Attĭcus, 1) Titus Pomponius, röm. Ritter, 109–32 v. Chr., erhielt den Beinamen A., mit dem er gewöhnlich benannt wird, von seinem langjährigen Aufenthalt in Athen (86–65). Nach Rom zurückgekehrt, hielt er sich von jeder politischen Tätigkeit fern, nahm aber doch eine höchst angesehene Stellung ein, indem er sich durch allseitige Gefälligkeit, zu der ihm sein großes Vermögen die Mittel bot, mit den Häuptern der entgegengesetzten Parteien, wie Cicero, Brutus, Antonius, Octavian, im Einvernehmen zu erhalten wußte. Namentlich mit Cicero verband ihn vertrauteste Freundschaft, von der dessen an ihn gerichtete Briefe Zeugnis ablegen. Um die römische Literatur hat er sich durch seine Tätigkeit als Buchhändler verdient gemacht, indem er die Schriften seiner Zeitgenossen durch seine zahlreichen Sklaven vervielfältigte und weithin verbreitete. Sein Leben beschrieb ausführlich Cornelius Nepos. Vgl. Boissier, Cicero und seine Freunde (deutsch, Leipz. 1869)

2) Herodes, Rhetor, s. Herodes Atticus.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 67.
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