Bäreninsel

[377] Bäreninsel, Insel im S. von Spitzbergen unter 74°30´ nördl. Br. und 19° östl. L., 670 qkm groß. Der nördliche Teil ist Flachland mit zahlreichen Seen, im S. erheben sich Höhenzüge mit dem Vogelberg (424 m) und dem Mount Misery (497 m). Ausschließlich sedimentäre Bildungen, vom Silur bis Quartär, darunter bedeutende Kohlen- und Phosphatlager, finden sich vor. Das Klima ist verhältnismäßig mild (Jahresmittel -5°). Die Insel wurde 1596 von Barents entdeckt, von Keilhau 1827 geognostisch untersucht, von L. v. Buch (Berl. 1847) beschrieben und 1868 von einer schwedischen Expedition aufgenommen. In neuerer Zeit ist die Insel mehrfach von deutscher und schwedischer Seite für industrielle Unternehmungen, Kohlenförderung und Fischereien, untersucht worden. Im Auftrag eines Hamburger Syndikats nahm 1898 der Deutsche Theodor Lerner 85 qkm in Besitz, und 1899 hatte hier der Deutsche Seefischereiverein eine Station. S. Karte »Nordpolarländer«.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 377.
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